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Aus Sorge

Soziale Netze sind in Großunternehmen häufig tabu

25.10.2010
In der Mittagspause die Neuigkeiten der Freunde bei Facebook checken oder schnell einen Tweet absenden - das ist für die Beschäftigten bei zahlreichen deutschen Konzernen verboten.

Hintergrund für die Sperrung von sozialen Netzwerken wie Facebook und Twitter im Büro ist nicht nur das Rumtrödeln am Arbeitsplatz, sondern nach einem Bericht der "WirtschaftsWoche" vor allem die Angst vor Sicherheitslücken und Datenspionage. "Für den Großteil unserer Mitarbeiter sind viele externe Social- Media-Angebote aus Sicherheitsgründen am Arbeitsplatz nicht zugänglich", heißt es in der Stellungnahme der Commerzbank für das Magazin, das eine Umfrage bei Dax-Konzernen gemacht hatte. Auch HeidelbergCement blockiert Facebook und Twitter. Bei Volkswagen sind ebenfalls verschiedene soziale Netzwerke gesperrt. Porsche hatte erst kürzlich die Nutzung von Facebook aus Angst vor Wirtschaftsspionage verboten.

Früher sei die E-Mail das beliebteste Einfallstor für schädliche Software in Unternehmen gewesen, heute sind es soziale Netzwerke, sagte Christian Fuchs vom Sicherheitsspezialisten Kaspersky der "WirtschaftsWoche". Beim Energiekonzern Eon und dem Gas-Lieferanten Linde gibt es kein generelles Verbot, doch an einzelnen Standorten werde der Zugriff auf Seiten wie Facebook und YouTube eingeschränkt. Daimler ließ mitteilen, "aus Produktivitätsgründen" könne der Zugang zu sozialen Netzwerken an manchen Standorten gesperrt sein. Mehr als die Hälfte der Unternehmen geben dem Bericht zufolge als Hauptgrund für die Sperrung allerdings Sicherheitsbedenken an. (dpa/ajf)