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Soziale Medien und Events

Twitter entpuppt sich als Segen für Veranstalter

21.09.2010
Von pte pte
Twitter lässt sich als mächtiges Werkzeug nutzen, um Veranstaltungen anzureichern. Die virtuelle Bugwelle eines Events kann dessen reale Bedeutung in den Schatten stellen.

Wer soziale Medien wie etwa Twitter richtig einsetzt, sichert damit den Erfolg seiner Veranstaltung. Zu diesem Schluss kommt die Event-Marketing-Plattform amiando in einer Studie, für die das Verhalten von 10.000 aktiven Twitternutzern bei zehn weltweiten Events aus dem IT-Bereich analysiert wurde. "Twitter steht schon heute oft auf der Agenda der Veranstalter. Die IT-Branche hat hier klar die Nase vorn, doch rücken auch Finanz- oder Kulturveranstaltungen deutlich nach. Entscheidend ist, wie innovativ man sein will", so Studienleiter Dennis von Ferenczy gegenüber pressetext.

Der Widerhall einer Veranstaltung auf Twitter hat oft gar nichts mit dessen Größe zu tun, so ein Ergebnis der Erhebung. Bei manchen Events twittern zehn Prozent der Teilnehmer. Manchmal twittern jedoch acht mal mehr Leute über den Event als Teilnehmer vor Ort sind. "Etwa bei der eher kleinen TEDx in Tokio setzte man besonders auf Online-Kanäle und übertrug alle Vorträge im Web. Damit überstieg die Zahl der Teilnehmer online jene der real Anwesenden um ein Vielfaches", berichtet von Ferenczy.

60 Prozent der Events-bezogenen Tweets entstehen während der Veranstaltung, 20 Prozent jeweils davor und danach. Neun von zehn Tweets sind neutral, der Rest positiv, während negative Inhalte so gut wie nie vorkommen. Thematisch geht es im Vorfeld um Teilnehmer, Anfahrtsorganisation, Programm und Redner oder Empfehlungen für einzelne Punkte daraus. Während der Veranstaltung tweetet man vorwiegend Programminhalte, Rednerzitate und private Kommentare dazu. Nachher dominiert das Feedback zum Event, die Takeaways, Themenbezogenes und die Links zu den Eventmaterialien.

Der Vorteil gelungener Twitter-Kommunikation liegt für von Ferenczy auf der Hand. "Wer es schafft, seine Teilnehmer zum Twittern zu bringen, gelangt in ganz andere Verteilerkanäle und multipliziert damit seine Reichweite." Zudem beantworten soziale Medien die Frage, was Teilnehmer einer Veranstaltung vor, während und nach dieser denken und tun, womit sie ein wertvolles Feedback der Kunden erlauben.

Für den sinnvollen Einsatz von Twitter in der Eventbranche hält es von Ferenczy für notwendig, einen Mitarbeiter im Umfeld der Veranstaltung mit der aktiven Betreuung dieses Kanals zu beauftragen. "Das muss keine Vollzeit-Arbeitskraft sein. Es geht aber darum, das Geschehen auf Twitter im Auge zu behalten und Fragen aktiv und schnell zu beantworten", betont der Experte.

Was Veranstalter liefern müssen, sind vor allem Online-Inhalte, die andere weiterverbreiten können und auch wollen, wie etwa ausgewählte Beiträge, Mitschnitte oder Downloads. Nicht außer Acht lassen sollte man zudem die kleine Gruppe der besonders aktiven Twitter-Nutzer, die für über 80 Prozent aller Tweets verantwortlich sind. "Veranstalter sind gut beraten, wenn sie schon im Vorfeld prüfen, welche Teilnehmer die größte Reichweite und somit auch Macht besitzen. Diese kann man spezifisch betreuen", empfiehlt von Ferenczy.

Twitter ist heute zwar ein Massenphänomen, in die Tiefe ist es jedoch noch nicht vorgedrungen. Angesicht des bisherigen rasanten Wachstums geht von Ferenczy davon aus, dass diese Ebene in fünf Jahren ein Standardkanal für die Kommunikation ist. "Die Vorteile von Twitter sind auch bei Events die Öffentlichkeit und Schnelllebigkeit des Mediums. Die Kommunikation auf Veranstaltungen wird dank Twitter viel intensiver sein und zwar zwischen den Teilnehmern ebenso wie zwischen den Veranstaltern zu den Teilnehmern. Auf das Feedback wird man künftig nicht mehr bis zum Abschluss warten", so der Experte. (pte)