Nachfolger von Matthias Kurth

Homann wird neuer Präsident der Bundesnetzagentur

02.12.2011
Neuer Präsident der Bundesnetzagentur wird der Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, Jochen Homann. Ein Sprecher der Bundeswirtschaftsministeriums bestätigte am Donnerstag entsprechende Vorabberichte des "Handelsblatts" und der "FTD".
Staatssekretär Jochen Homann vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie
Staatssekretär Jochen Homann vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie
Foto: BMWI

Homann sei von Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) vorgeschlagen worden. Er löst damit den bisherigen Präsidenten Matthias Kurth ab, dessen zweite Amtszeit Ende Februar abläuft. Kurth ist SPD-Mitglied und war zehn Jahre im Amt. Zuvor hatte es geheißen, in der Koalition gebe es Bestrebungen, den Spitzenposten mit einer Schwarz-Gelb nahestehenden Person zu besetzen.

Die Position des Präsidenten der Bundesnetzagentur sei eines der wichtigsten Ämter zur Umsetzung der Energiewende, betonte der Ministeriumssprecher. "Jochen Homann ist ein fachlich allseits anerkannter Experte für Energiefragen und eine hervorragende Besetzung für die Position."

Wie aus Regierungskreisen verlautete, hatten sich die drei Parteivorsitzenden von CDU, CSU und FDP zuvor darauf verständigt, dass Rösler wegen der Ressortzuständigkeit für die Bundesnetzagentur einen Vorschlag für den Posten des Präsidenten machen solle.

Die "Financial Times Deutschland" (Freitag) berichtete, der 1953 geborene Homann sei Röslers Wunschkandidat gewesen. Der Minister habe das Schlüsselamt für die Umsetzung der Energiewende mit einem Experten und nicht mit einem Politiker besetzen wollen.

Die Entscheidung kommt überraschend. Vor einigen Tagen hatte sich der Beirat der Netzagentur nicht auf einen Kandidaten als Nachfolger für Kurth einigen können. Mehrere Zeitungen hatten in den vergangenen Tagen den Abteilungsleiter im Verkehrsministerium, Gerold Reichle, als möglichen Nachfolger benannt. Als weitere mögliche Kandidaten waren zuvor bereits der CSU-Sozialpolitiker Johannes Singhammer und die frühere baden-württembergische Umweltministerin Tanja Gönner (CDU) gehandelt worden.

Die Netzagentur mit ihren 2.500 Mitarbeitern ist für die Kontrolle der Strom-, Gas-, Bahn- und Telekommunikationsmärkte zuständig. Sie wacht über den Ausbau der Stromnetze, kontrolliert und plant den Kraftwerkspark und damit die gesamte Stromproduktion in Deutschland. Die Behörde ist dem Bundeswirtschaftsministerium unterstellt. Die Entscheidung über die Benennung des Präsidenten liegt bei der Bundesregierung. (dpa/mb)