Klassische Netze sind hierarchisch aufgebaut, und das Routing beziehungsweise Switching findet primär auf Layer-3-Ebene statt. Diese Glaubensgrundsätze waren in den letzten zehn Jahren beim Aufbau von Netzinfrastrukturen unumstritten - daran konnten auch die Konvergenz von TK- und IT-Welt oder neue Kommunikationsformen wie Unified Communications und Collaboration nichts ändern. Selbst der Ruf nach mehr Mobilität, gestützt durch den Siegeszug von UMTS und HSPA, konnte diese Grundannahmen nicht erschüttern.
- Mike Lange, D-Link
10 GbE für Workgroup-Switches wird kommen. - Frank Koelmel, Brocade
Die Fabric soll flachere Strukturen bringen. - Markus Nispel, Enterasys
Die Datenströme verlagern sich in die Cloud. - Olaf Hagemann, Extreme Networks
Das Netz wird künftig nur noch als Hop dargestellt. - Frank Koelmel, Brocade
Mit der Fabric wird das Netz zu einer logischen Einheit.
Doch die Tage des klassischen Netzbaus sind gezählt. Immer stärker kristallisiert sich heraus, dass die heutigen Netzinfrastrukturen den kommenden Anforderungen nicht mehr gerecht werden. Treiber dieser Entwicklung sind Trends wie Virtualisierung, Cloud Computing oder die anhaltende Verbreitung von HD-Video sowie die neu gewonnene Bedeutung der Mobilität in Verbindung mit Tablets und Smartphones. Eine Entwicklung, die auch zu einem Konflikt führt: Einerseits wollen die IT-Abteilungen ihre Daten und Applikationen zentralisieren, andererseits sollen die Anwender mobiler werden und selbst außerhalb des Unternehmens mit den entsprechenden Anwendungen arbeiten. Ein Widerspruch, den Eric Wolford, Senior Vice President Business Development bei Riverbed, als "distributed recentralization" bezeichnet.
Unter dem Strich führt die veränderte IT-Landschaft zu drei Konsequenzen beim Aufbau von Netzen:
WLANs im Wandel
Glaubt man einer aktuellen Erhebung des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) vom September 2011, so statten bereits 25 Prozent der Unternehmen der Informationswirtschaft ihre Mitarbeiter mit Tablets aus. Bis Ende 2012 sollen es schon 37 Prozent sein. Besonders aufgeschlossen gegenüber der neuen Gerätegattung zeigt sich laut ZEW die Medienbranche: Hier gehen die Forscher für 2012 von einer durchschnittlichen Nutzungsrate von 59 Prozent aus. Dieser geänderten Nutzung werden die heutigen WLAN-Installationen meist nicht gerecht, da sie unter anderen Prämissen vor allem als Gastnetze oder für Besprechungs- und Konferenzräume installiert wurden. Mit dem Siegeszug der Tablets sollen die Funknetze nun aber die Rolle eines zweiten Produktivnetzes übernehmen.