Ratgeber - Virtualisierung im Netz (Teil 4)

Unterwegs zur Unternehmens-Cloud

14.02.2011
Von Adrian Schuster
Unter dem Stichwort Unified Computing versucht sich Cisco mit einer eigenen Virtualisierungsstrategie als Data-Center-Ausstatter zu profilieren. Wir zeigen, was das für Ihr Netz bedeutet.
Die Server-Virtualisierung im Rechenzentrum trennt die logische Sicht von den physischen Rechnerressourcen.
Die Server-Virtualisierung im Rechenzentrum trennt die logische Sicht von den physischen Rechnerressourcen.
Foto: Rittal

Die meisten Rechenzentren fragen schon lange nicht mehr, ob sie ihre Server-Landschaft virtualisieren sollen, sondern nur noch wann und in welchem Tempo. Server-Virtualisierung trennt die logische Sicht von den physischen Rechnerressourcen. Mehrere virtuelle Maschinen können sich einen physischen Server teilen und bei Bedarf unterbrechungsfrei auf andere Hardware verschoben werden. Dadurch steigt der Auslastungsgrad verfügbarer Prozessorkapazitäten. Investitionen werden gespart, und mit dem Platz- und Klimatisierungsbedarf sinkt auch der Energieverbrauch.

Die Kehrseite vieler Virtualisierungsprojekte

Die Switches der Nexus-Reihe vereinen Daten- und Speichernetz.
Die Switches der Nexus-Reihe vereinen Daten- und Speichernetz.
Foto: Cisco

Das steht auf der Haben-Seite. In der Praxis bringt eine Server-Virtualisierung aber auch gravierende Herausforderungen mit sich. Sollen beispielsweise virtuelle Maschinen flexibel auf der Hardware hin- und herverschoben werden, müssen alle potenziellen Hosts über entsprechende Netzkonfigurationen verfügen. Ein einziger Konfigurationsfehler führt unter Umständen dazu, dass etliche virtuelle Server plötzlich keinen Zugriff mehr auf Speicherressourcen haben. Laut Forrester-Analysen verbringen IT-Administratoren nach einer Server-Virtualisierung in vielen Fällen den Großteil ihrer Zeit mit Richtlinienzuordnung, Fehlersuche und Performance-Problemen. Ursache sei ein Mangel an einheitlichen Virtualisierungs- und Management-Tools für Server, Speichersysteme und Netzwerk. Beim Management fehlt es also an Transparenz über unterschiedliche Infrastrukturbereiche hinweg. In der Folge steigt die Komplexität - das von der Virtualisierung erhoffte Plus an Flexibilität kehrt sich in sein Gegenteil um. Die höhere Auslastung der Server wird durch einen steigenden Administrationsaufwand teuer bezahlt.