Antrag auf Gläubigerschutz

Nortel ist pleite

14.01.2009
Der größte nordamerikanische Telekomausrüster Nortel steht vor der Pleite.

Nach dem Scheitern bisheriger Sanierungspläne stellte der Konzern am Sitz in Kanada und in den USA Insolvenzantrag mit Gläubigerschutz. Auch in Europa sei für einige Töchter ein ähnlicher Schritt geplant, kündigte Nortel Networks am Mittwoch an.

Das Unternehmen kämpft seit Jahren mit großen Schwierigkeiten. Nortel hat bereits tausende Stellen gestrichen sowie unprofitable Bereiche geschlossen oder verkauft. Den Konzern drückt ein milliardenschwerer Schuldenberg.

Die weltweite wirtschaftliche Talfahrt habe die Lage nun weiter verschärft, teilte Nortel mit. Noch habe der Konzern flüssige Mittel von 2,4 Milliarden Dollar. Der Gläubigerschutz solle den Weiterbetrieb des Geschäfts und die Sanierung ermöglichen.

Eine Insolvenz mit Gläubigerschutz nach US-Recht (Chapter 11) bietet notleidenden Unternehmen die Chance zur Rettung. Sie können unter bestimmten Auflagen versuchen, neue Kreditkonditionen auszuhandeln und sich frisches Kapital zu verschaffen.

Der Kurs der Nortel-Aktie war bereits zuletzt so stark auf wenige US-Cent abgestürzt, dass die New Yorker Börse dem Konzern mit dem Ausschluss drohte. Wegen des Insolvenzantrags wurde die Aktie am Mittwoch vom Handel ausgesetzt, nachdem sie vorbörslich bereits eingebrochen war. (dpa/tc)