Nokia-Quartalszahlen

Aktuelle Lumia-Smartphones bleiben Ladenhüter

19.10.2012
Nokia bekommt mit seinen Lumia-Smartphones kein Bein auf den Boden. Im dritten Quartal machte das Unternehmen fast 1 Milliarde Euro Verlust, und der Smartphone-Absatz brach um mehr als 60 Prozent ein.

Nokia ist im dritten Quartal 2012 noch tiefer in die Verlustzone gerutscht. Der Fehlbetrag summierte sich zwischen Juli und September auf 969 Millionen Euro, wie das Unternehmen mitteilte. Auch der Umsatz sank nach einer leichten Erholung im Vorquartal wieder auf 7,2 Milliarden Euro ab. Im gleichen Quartal des Vorjahres machte Nokia noch einen Umsatz von 8,9 Milliarden Euro. Vor allem beim Geschäft mit Smartphones kommt der finnische Handy-Hersteller nicht auf die Beine.

Insgesamt verkaufte das Unternehmen im dritten Quartal 2012 weltweit 82,9 Millionen Mobiltelefone, ein Rückgang von 22 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Davon waren 76,6 Millionen einfache Handys und 6,3 Millionen Smartphones. Bei letzteren brachen die Absatzzahlen um 63 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ein. Auch mit Blick zum zweiten Quartal 2012 sieht es nicht besser aus: Verglichen mit den damals verkauften 10,2 Millionen Stück ist der Absatz um 38 Prozent eingebrochen. Der Absatz der Geräte der aktuellen Lumia-Generation ging im Quartalsvergleich von 4 auf 2,9 Millionen zurück - wahrscheinlich warten die interessierten Nutzer auf die neue Generation mit Nokia Lumia 920 und Nokia Lumia 820, die im kommenden Monat in den Verkauf gehen.

Lediglich bei den Handys konnte Nokia ein leichtes Wachstum von 4 Prozent im Vergleich zum Vorquartal verzeichnen. Nokia-Chef Stephen Elop hob insbesondere die neuen Asha-Modelle mit Touchscreen hervor, die sich besonders gut verkauften.

Rückläufige Absätze in allen Regionen

Wie die regionale Aufstellung der Verkaufszahlen von Nokia zeigt, gingen im dritten Quartal 2012 die Verkäufe in allen Teilen der Erde zurück. Am stärksten war der Rückgang mit 67 Prozent jedoch in China, nach Angaben von Nokia vorrangig verursacht durch einen geringeren Absatz von Symbian-Smartphones. Auch in den USA, wo Nokia bereits seit Jahren Fuß zu fassen versucht, sanken die Verkaufszahlen von ohnehin schon mickrigen 700.000 Geräten im dritten Quartal 2011 um 57 Prozent auf nur noch 300.000 Geräte in Q3 2012.

Noch können die Finnen von ihren Bar-Reserven leben, die mittlerweile aber auch von über 5 Milliarden Euro im Jahr 2010 auf mittlerweile 3,5 Milliarden Euro geschmolzen sind. Von ihnen wird Nokia auch weiterhin zehren, so Firmen-Chef Elop. Seiner Meinung nach wird das Unternehmen auch im vierten Quartal 2012 wieder Verluste erwirtschaften, da dann erst der Verkauf der neuen Lumia-Reihe startet, während andere Markenprodukte schon längst platziert wurden.

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