Drittgrößter US-Mobilfunker vor Übernahme

Japaner wollen angeblich Sprint Nextel kaufen

11.10.2012
Bewegung auf US-Mobilfunk-Markt: Erst will T-Mobile USA einen kleinen Konkurrenten schlucken, jetzt steht der japanische Softbank-Konzern angeblich vor dem Kauf von Sprint Nextel .
Foto: Sprint

Das Übernahmefieber auf dem US-Telekommarkt steigt: Der japanische Konzern Softbank will angeblich den drittgrößten Mobilfunk-Anbieter Sprint Nextel kaufen. Der Preis könnte über einer Billion Yen liegen (rund 12,8 Mrd Dollar/9,95 Mrd Euro), berichtete die japanische Nachrichtenagentur Kyodo am Donnerstag unter Berufung auf Kreise. Nach Informationen der japanischen Zeitung "Nikkei" will Softbank zwei Drittel der Sprint-Aktien für umgerechnet mehr als 19 Milliarden Dollar kaufen.

Mit dem Einstieg von Softbank würde noch mehr Bewegung in den amerikanischen Mobilfunk-Markt kommen: Die Telekom-Tochter T-Mobile USA verstärkt sich als Nummer vier gerade durch die Fusion mit dem kleineren Anbieter MetroPCS. Zeitweise war über ein Gegengebot von Sprint für MetroPCS spekuliert worden. Die Telekom war im vergangenen Jahr mit dem Versuch gescheitert, ihre problembehaftete US-Tochter an den Marktführer AT&T zu verkaufen. Die Wettbewerbshüter legten sich jedoch quer, weil sie höhere Preise für Verbraucher befürchteten. AT&T und Verizon Wireless sind mit Abstand die größten US-Mobilfunkanbieter.

Die Sprint-Aktie schoss zum Start des New Yorker Handels um gut 17 Prozent auf 5,90 Dollar hoch. Das Unternehmen war damit an der Börse knapp 18 Milliarden Dollar wert.

Sprint hat über 56 Millionen Nutzer. Softbank war 2006 mit der Übernahme des Japan-Geschäfts von Vodafone in die Mobilfunk-Branche eingestiegen und hat nach einer kürzlichen Firmenübernahme rund 34 Millionen Kunden in Japan. Auch die "New York Times" und die Finanznachrichtenagentur Bloomberg berichteten von Gesprächen zwischen Softbank und Sprint, die aber noch in einem frühen Stadium seien.(dpa/jha)