Ulm wird dichtgemacht

Nokia streicht 10.000 Stellen bis Ende 2013

14.06.2012
Der kriselnde Handy-Riese Nokia streicht 10.000 Arbeitsplätze.
Die Nokia-Zentrale in Espoo bei Helsinki
Die Nokia-Zentrale in Espoo bei Helsinki
Foto: Nokia

Die Jobs sollen bis Ende 2013 wegfallen, wie das finnische Unternehmen am Donnerstag ankündigte. Auch der Standort für Forschung und Entwicklung in Ulm mit zuletzt 730 Mitarbeitern ist betroffen. Er soll Ende September schließen. "Deutschland bleibt für Nokia aber ein sehr wichtiger Standort für unsere Entwicklungsaktivitäten", sagte ein Nokia-Sprecher. Das Unternehmen hat unter anderem in Berlin ein Zentrum für ortsbasierte Dienste.

Solche Dienste sollen einer der zukünftigen Schwerpunkte von Nokia werden. Der Plan ist, den Fokus auf die neuen Smartphones der Marke Lumia und verwandte Angebote zu schärfen. Dafür gibt es die Kürzungen bei anderen Geschäftsbereichen. Nokia steckt in roten Zahlen fest und muss dringend die Kosten senken.

Mit der neuen Strategie geht auch ein breit angelegter Umbau des Führungsteams einher. Es gehen Marketingchefin Jerri DeVard, Handy-Chefin Mary McDowell und Niklas Savander als Zuständiger für Märkte. Zugleich senkte der Konzern den Ausblick für das zweite Quartal. Nokia verkauft außerdem wie vermutet die Nobelmarke Vertu an an den Finanzinvestor EQT VI, investiert aber auch strategisch und übernimmt Teile des schwedischen Imaging-Spezialisten Scalado.

Nokia war lange Marktführer im Geschäft mit einfachen Handys und auch Computer-Handys, wurde aber von Apple mit seinem iPhone und vor allem Samsung überholt. Auch die "Lumia"-Smartphones mit dem Microsoft-Betriebssystem Windows Phone erwischten im vergangenen Herbst einen mäßigen Start. (dpa/tc)