"New York Times"

Google arbeitet an Smartphone-Brille

22.02.2012
Von 
Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
So etwas kannte man bisher nur aus Sci-Fi- oder Bond-Filmen: Google will einem Medienbericht zufolge bereits Ende dieses Jahres eine Brille mit eingebautem Smartphone auf den Markt bringen.

Die Google-Brille werde derzeit noch in den geheimen "Google X Offices" in der Nähe der Firmenzentrale in Mountain View entwickelt, berichtet das "Bits"-Blog der "New York Times". Der Blogger Seth Weintraub hatte bei "9 to 5 Google" bereits im Dezember erstmals über das Projekt geschrieben.

Die Google-Brille soll mit Android als Betriebssystem laufen und unter anderem auch über Augmented-Reality-Software (AR) verfügen, die über die in die Brille integrierte Kamera aufgenommene Bilder um Informationen aus dem Internet ergänzen kann. Der Nutzer sieht, was er ansonsten auf dem Display seines Smartphones angezeigt bekäme, auf einem kleinen Display dicht vor seinem Auge.

Ins Netz geht die Google-Brille - die ungefähr wie eine "Oakley Thump" (Brrr, Anm. d. Red.) aussehen soll -dem Bericht zufolge über eine 3G- oder 4G-Mobilfunkverbindung; außerdem hat sie typische Sensoren wie Beschleunigungsmesser und GPS eingebaut. Die "New York Times" zitiert Insider mit der Aussage, die Brille solle "ungefähr so viel wie aktuelle Smartphones" kosten, das wären 250 bis 600 Dollar.

Gesteuert wird die Google-Brille laut Blogger Weintraub durch Neigen des Kopfes zum Scrollen und Klicken. Das sei sehr intuitiv und schnell zu lernen und trotzdem für die Umgebung kaum wahrnehmbar. Die Google-Brille ist offenbar aber nicht zum dauerhaften Tragen gedacht - man soll sie wohl ähnlich wie ein Smartphone nur bei Bedarf hervorholen.

Das Google-X-Team macht sich augenscheinlich auch Gedanken um mögliche Datenschutz-Implikationen des Projekts. Das Unternehmen wolle in jedem Fall sicherstellen, dass Menschen sehen könnten, wenn sie mit einer Kamerabrille aufgenommen werden - wie genau das funktionieren soll (hoffentlich keine rote "Aufnahme"-LED, Anm. d. Red.) schreibt "Bits" allerdings nicht.