WLAN auf dem kleinen Dienstweg

Wi-Fi Direct: HotSpot überflüssig

25.02.2012
Von 
Der Diplom-Physiker Oliver Schonschek ist freier IT-Fachjournalist und IT-Analyst in Bad Ems.
Wi-Fi Direct verbindet Endgeräte direkt über WLAN ohne zusätzlichen Access Point. Data Sharing wird so einfacher und sicherer.

Fast 1,1 Milliarden WLAN-fähige Geräte wurden in 2011 verkauft, 2015 sollen es doppelt so viele sein. Nicht nur die Zahl der verkauften WLAN-fähigen Geräte steigt weiter an, auch die Gruppe der WLAN-Unterstützer wird größer. In den letzten acht Jahren hat die Wi-Fi Alliance 5000 Produkte zertifiziert, davon mehr als 3500 alleine in 2011.

Trotz dieser offensichtlichen Nachfrage nach WLAN bereitet diese drahtlose Netzwerkverbindung ihren Nutzern gewisse Schwierigkeiten. Zum einen werden die bei WLAN verfügbaren Sicherheitsfunktionen häufig nicht richtig genutzt, zum anderen benötigen Endgeräte für den Datenaustausch über Wireless LAN einen Verbindungspunkt, einen WLAN Access Point, und der ist nicht immer greifbar. Mit beiden Einschränkungen räumt die WLAN-Funktion Wi-Fi Direct auf, denn sie bietet direkte Verbindungen und eine automatische Verschlüsselung. Allerdings gibt es einiges zu beachten.

Wo ist der nächste HotSpot?

Im Gegensatz zu Bluetooth haben herkömmliche WLAN-Verbindungen den Nachteil, dass sich WLAN-fähige Geräte nicht direkt miteinander verbinden können. Wer zum Beispiel Daten von seinem WLAN-fähigen Smartphone auf sein Notebook mit WLAN-Schnittstelle übertragen möchte, braucht einen Access Point dazwischen, zum Beispiel einen WLAN-Router. Unterwegs stellt das ein Problem dar, insbesondere wenn man keinen Gebrauch von einem unter Umständen unsicheren HotSpot machen möchte.

So könnte die Datenübertragung zwischen Smartphone und Notebook durch Dritte abgehört oder manipuliert werden, wenn zum Beispiel der öffentliche HotSpot im Hotel nicht verschlüsselt ist.

Tipp:

Wie riskant die Datenübertragung mit einem unverschlüsselten HotSpot sein kann, hat zum Beispiel Firesheep gezeigt. So ist es bei fehlender WLAN-Verschlüsselung und bei einer unverschlüsselten Anmeldung für Online-Dienste wie Webmail möglich, dass Dritte die Passwörter abgreifen.