Fast 1,1 Milliarden WLAN-fähige Geräte wurden in 2011 verkauft, 2015 sollen es doppelt so viele sein. Nicht nur die Zahl der verkauften WLAN-fähigen Geräte steigt weiter an, auch die Gruppe der WLAN-Unterstützer wird größer. In den letzten acht Jahren hat die Wi-Fi Alliance 5000 Produkte zertifiziert, davon mehr als 3500 alleine in 2011.
Trotz dieser offensichtlichen Nachfrage nach WLAN bereitet diese drahtlose Netzwerkverbindung ihren Nutzern gewisse Schwierigkeiten. Zum einen werden die bei WLAN verfügbaren Sicherheitsfunktionen häufig nicht richtig genutzt, zum anderen benötigen Endgeräte für den Datenaustausch über Wireless LAN einen Verbindungspunkt, einen WLAN Access Point, und der ist nicht immer greifbar. Mit beiden Einschränkungen räumt die WLAN-Funktion Wi-Fi Direct auf, denn sie bietet direkte Verbindungen und eine automatische Verschlüsselung. Allerdings gibt es einiges zu beachten.
- Tipps für mehr Wi-Fi-Direct-Sicherheit
Wi-Fi Direct verbindet Endgeräte direkt über WLAN ohne zusätzlichen Access Point. Mit diese sechs Tipps sorgen Sie für eine sichere Verbindung. - Tipp 1:
Auch bei automatisch aktivierter WPA2-Verschlüsselung entscheidet die Stärke des gewählten Passwortes maßgeblich über die Sicherheit. - Tipp 2:
Verbindunganfragen über Wi-Fi Direct sollten nicht ungeprüft angenommen werden. - Tipp 3:
Wenn Wi-Fi-Direct-fähige Geräte das herkömmliche WLAN-Netz nicht nutzen sollen, besteht die Möglichkeit, solche Geräte von herkömmlichen Access Points auszusperren. Damit könnte u.a. verhindert werden, dass Wi-Fi-Direct-fähige Geräte anderen WLAN-Geräten unkontrolliert zum Beispiel Internetzugang verschaffen. - Tipp 4:
Bevor eine Direktverbindung mit Wi-Fi Direct aufgebaut wird, sollten die Datenfreigaben auf den Endgeräten genau geprüft werden, denn wenn bestimmte Dateien und Verzeichnisse auf einem Gerät als freigegeben gekennzeichnet sind, könnten Verbindungspartner auf diese über Wi-Fi Direct zugreifen. - Tipp 5:
Geräte mit Wi-Fi Direct sollten nicht dauerhaft ihre Verfügbarkeit und ihre Verbindungsinformationen nach außen übertragen, da dies WLAN-Attacken erleichtern könnte. - Tipp 6:
Geräte mit Wi-Fi Direct könnten auch ohne Internetverbindung durch Schadsoftware angegriffen werden und müssen deshalb auch im Offline-Betrieb entsprechend abgesichert werden.
Wo ist der nächste HotSpot?
Im Gegensatz zu Bluetooth haben herkömmliche WLAN-Verbindungen den Nachteil, dass sich WLAN-fähige Geräte nicht direkt miteinander verbinden können. Wer zum Beispiel Daten von seinem WLAN-fähigen Smartphone auf sein Notebook mit WLAN-Schnittstelle übertragen möchte, braucht einen Access Point dazwischen, zum Beispiel einen WLAN-Router. Unterwegs stellt das ein Problem dar, insbesondere wenn man keinen Gebrauch von einem unter Umständen unsicheren HotSpot machen möchte.
So könnte die Datenübertragung zwischen Smartphone und Notebook durch Dritte abgehört oder manipuliert werden, wenn zum Beispiel der öffentliche HotSpot im Hotel nicht verschlüsselt ist.
Tipp:
Wie riskant die Datenübertragung mit einem unverschlüsselten HotSpot sein kann, hat zum Beispiel Firesheep gezeigt. So ist es bei fehlender WLAN-Verschlüsselung und bei einer unverschlüsselten Anmeldung für Online-Dienste wie Webmail möglich, dass Dritte die Passwörter abgreifen.