CeBIT-Pressekonferenz von O2

LTE kommt früher als erwartet

01.03.2011
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Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.
Neben der Telekom und Vodafone hat auch Telefonica O2 auf der CeBIT den kommerziellen Start von LTE angekündigt.

Wie Johannes Pruchnow, Geschäftsführer der O2-Business-Sparte bekannt gab, will das Unternehmen Anfang Juli sein kommerzielles LTE-Angebot für ländliche Gebiete starten. Details zu dem geplanten DSL-Ersatz, insbesondere zum Pricing, gab Pruchnow allerdings nicht. Der O2-Manager erklärte jedoch auf Anfrage, dass die Bandbreite zwischen vier und 16 Mbit/s betragen werde. LTE läge damit auf dem Niveau der derzeit vermarkteten DSL-Angebote. Vom Volumen her soll aus Rücksicht auf die unterschiedlich gefüllten Geldbeutel und dem unterschiedlichen Bedarf der Anwender verschiedene Abstufungen geben.

Nachdem die Beschallung der weißen Flecken schneller als erwartet vonstatten geht, rechnet O2 damit, ab Anfang 2012 LTE auch in Städten anbieten zu dürfen - Voraussetzung dafür ist die Versorgung der ländlichen Regionen. Wie Pruchnow erläuterte, dürften erste Nutznießer die Bewohner von Stadtstaaten wie Berlin oder Hamburg sein, da der Versorgungsauftrag nach Bundesland gemessen wird.

M2M-Geschäft als Wachstumsmarkt

Als weiteres Novum hat der Münchner Mobilfunkanbieter angekündigt, sein Geschäftskundenpaket "O2 on" um eine WLAN-Hotspot-Option zu erweitern. Außerdem hat O2 die Machine-to-Machine-Kommunikation (M2M) als neuen Wachstumsmarkt entdeckt. Als Großkunde haben die Münchner unter anderem die Zabel Group gewonnen. Der Essener Spezialist für Gebäudetechnik will in den nächsten zwei Jahren für eine Smart Metering-Lösung 150.000 SIM-Karten mit M2M-Verträgen von O2 kaufen. Insgesamt umfasst der Auftrag knapp 700.000 Einheiten.

Mit Lyra Network, einem Anbieter elektronischer Bezahlsysteme, konnte die Telefonica-Tochter nach eigenen Angaben die regelmäßige Abnahme "zehntausender SIM-Karten für M2M vereinbaren. Weitere Einsatzbereiche für M2M sieht o2 in der Logistikbranche - Stichwort Flottensteuerung. Außerdem könnten Versicherungen durch M2M Tarife anbieten, welche die zurückgelegten Kilometer und die Fahrweise ihrer Kunden berücksichtigten. "Neue Übertragungstechniken wie LTE werden weitere Geschäftsmodelle ermöglichen", kündigte Pruchnow an. Die Herausforderung liege dabei immer darin, die individuellen Geschäftsmodelle der Kunden mit ihren speziellen Bedürfnissen zu berücksichtigen.