Schon jetzt explodiere der Datenverkehr, sagte BITKOM-Vorstandsmitglied Herbert Merz wenige Tage vor Eröffnung der Mobilfunkmesse Mobile World Congress (15. bis 18. Februar) in Barcelona. Die drahtlos übertragene Datenmenge habe sich im vergangenen Jahr vervierfacht - auf 40 Millionen Gigabyte.
Der BITKOM erwartet in diesem Jahr den Absatz von 8,2 Millionen Smartphones in Deutschland, 47 Prozent mehr als 2009. Damit wäre etwa jedes dritte verkaufte Mobiltelefon ein solches Multimedia-Handy. Mittlerweile gebe es rund 200.000 kleine Extraprogramme, sogenannte Apps, für iPhone, Blackberry und das Google-Betriebssystem Android, sagte Merz. Insgesamt werde der Verkauf von Handys in Deutschland 2010 voraussichtlich um vier Prozent auf 28 Millionen Geräte steigen - nach einem Minus von drei Prozent im Krisenjahr 2009.
Während das mobile Internet weltweit boomt, sinken die Umsätze mit Sprachdiensten in Europa und den USA bereits wieder. Das liegt am Wettbewerb und der Preisregulierung durch staatliche Stellen. Nur in Asien wachsen die mobilen Sprachdienste noch. Die Umsatzprognose für 2010: China plus 3,6 Prozent, Indien plus 16,3 Prozent.
Bald dürften die neuen LTE-Funknetze (Long Term Evolution) das Maß aller Internet-Nutzer sein. LTE ermöglich mobile Internet-Geschwindigkeiten von 100 Megabit pro Sekunde, sechsmal schneller als ein DSL-Anschluss im Festnetz. Mitte April will die Bundesnetzagentur die Frequenzen für die neuen Netze versteigern. Der neue LTE-Standard werde auf der Messe in Barcelona eines der wichtigsten Themen sein, sagte Merz, der dem Vorstand von Nokia Siemens Networks angehört. (dpa/tc)