Im Kampf um die Krone im Smartphone-Markt greift der finnische Hersteller Nokia nun auf Know-how von seinen Mobile Internet Devices (MID) zurück. So läuft das neue Flaggschiff N900 - im Gegensatz zum N97 - nicht mit dem mühsam an die Touchscreen-Welt angepassten Symbian-Betriebssystem. Nokia rekrutierte stattdessen das in seinen Internet-Tablets "N800" und "N810" genutzte Linux-System Maemo 5. Die COMPUTERWOCHE hatte die Möglichkeit, das neue N900 genauer unter die Lupe zu nehmen.
Obwohl Nokia schon seit Jahren seine Highend-Smartphones als Multimedia-Computer bezeichnet, treibt der Hersteller diesen Vergleich beim N900 noch einmal auf die Spitze. So stellt das 181 Gramm schwere Gerät im Großen und Ganzen ein geschrumpftes N810 mit Telefoniefunktionen dar - voll gepackt mit modernster Technik, aber mit nur wenigen Kompromissen in Richtung Handlichkeit.
Mit Abmessungen von elf mal sechs mal zwei Zentimetern ist das N900 nicht gerade klein ausgefallen und eignet sich nur bedingt für Hemd-, Jacken- oder Hosentasche. Schuld daran ist nicht zuletzt die unter dem Display verborgene Tastatur. Anders als beim N97 oder N97 mini hat Nokia dabei auf einen aufwändigen Klappmechanismus verzichtet, das Keyboard wird vielmehr wie beim E75 herausgezogen und rastet sicher ein. Obwohl vom darüber liegenden Display stark eingeengt, lässt sich die Tastatur relativ gut nutzen und ist dem ebenfalls vorhandenen virtuellen Keyboard überlegen. Störend ist allerdings, dass die meisten der 38 Tasten doppelt belegt sind.
- Nokia N900
Anstelle von Symbian kommt im N900 das ressourcenschonende Linux-Betriebssystem Maemo 5 zum Einsatz. Den verbauten 600 Megahertz-Prozessor unterstützen 256 MB RAM sowie 768 MB virtueller Speicher. - Nokia N900
Der berührungsempfindliche 3,5-Zoll-Bildschirm besitzt eine Auflösung von 800 mal 480 Bildpunkten und kann gut mit den Fingern bedient werden. Sollte es dennoch einmal zu eng werden, ist ein Stift (unten) zur Hand. - Nokia N900
Obwohl das darüberliegende Display den Platz stark einschränkt, lässt sich die Tastatur leidlich nutzen. Störend ist allerdings, dass die meisten der 38 Tasten doppelt belegt sind. - Nokia N900
Die Übersichtsanzeige gibt Auskunft über parallel geöffnete Anwendungen (Multitasking) und erlaubt einen schnellen Wechsel. - Nokia N900
Ein merklicher Leistungsabfall ist durch den Betrieb mehrerer Anwendungen nicht zu registrieren. - Nokia N900
Wie beim N96 oder N86 lässt sich der Ring um die Kamera als Standfuß nutzen. - Nokia N900
Um das N900 auch als Handy nutzen zu können, wurde die Maemo-Plattform um eine Telefonie-Anwendung ergänzt. - Nokia N900
Mit Nokias wachsenden Fokus auf Services über die Ovi-Plattform spielen Multimediaanwendungen auf auf dem N900 eine wichtige Rolle. - iPhone 3GS
Mit seinem pummeligen Abmessungen ist das N900 nur bedingt ein iPhone-Killer. - Nokia N97
Auch dem eleganten Nokia N97 ist das N900 - rein nach der Optik betrachtet - unterlegen. - Motorola Droid
Das N900 kann jedoch Geräten wie dem neue Motorola Droid, bei denen primär die Technik zählt, leicht Paroli bieten.