DVB-H gescheitert

Mobile 3.0 gibt Konkurrenzstandard DVB-T die Schuld

31.10.2008
Das HandyTV-Konsortium Mobile 3.0 hat den Schuldigen für das Scheitern von DVB-H gefunden: Weil DVB-T kostenlos zu empfangen ist, werde die Entwicklung von Geschäftsmodellen für DVB-H verhindert.

Das Betreiberkonsortium Mobile 3.0 zieht die Konsequenzen aus seinem Scheitern. In dieser Woche gibt es die bereits erhaltenen Sendelizenzen für DVB-H zurück. Die Landesmedienanstalten hatten die Rückgabe gefordert, nachdem Mobile 3.0 Anfang Oktober mitteilte, keinen MobileTV-Dienst via DVB-H kommerziell auf den Markt zu bringen.

Der Präsident von Mobile 3.0 und ehemalige CEO von o2 Deutschland, Rudolf Gröger, hat für das Scheitern seines Konsortiums inzwischen die Schuldfrage geklärt. Hauptgrund sei der Konkurrenzstandard DVB-T, der ebenfalls mit kompatiblen Mobiltelefonen empfangen werden kann und im Gegensatz zu DVB-H kostenlos ist. Dem Magazin Horizont zufolge fordert Gröger sogar, dass die "kostenfreie Übertragung von Handy-TV über den Konkurrenz-Standard DVB-T aufhört", schreibt das Magazin. Sonst werde die Entwicklung eines Geschäftsmodells für DVB-H verhindert.

Der Vorsitzende der Landesmedienanstalt Baden-Würtemberg, Karsten Meyer, sieht noch Hoffnung für mobiles Fernsehen über DVB-H. Nachdem der Rundfunkstaatsvertrag zum 1. September überarbeitet wurde, sei in Zukunft eine bundesweite Ausschreibung der Lizenzen möglich. Bisher musste ein Betreiber die Landesmedienanstalten einzeln angehen. Wann die neue Ausschreibung stattfindet, steht noch nicht fest.

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