COMPUTERWOCHE-Kontroverse

Tablets im Business?

19.05.2012
Von  und
Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 


Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.
Die CW-Redakteure Manfred Bremmer (Pro) und Jürgen Hill (Kontra) sind sich über Sinn und Unsinn von Tablets im Unternehmen nicht einig.

Pro (Manfred Bremmer)

CW-Redakteur Manfred Bremmer meint: "Tablets emotionalisieren - und das ist gut so!"
CW-Redakteur Manfred Bremmer meint: "Tablets emotionalisieren - und das ist gut so!"

Sicher, die Skepsis von IT-Abteilungen gegenüber Tablets ist nicht unbegründet, und auch der zusätzliche Verwaltungsaufwand lässt sich nicht von der Hand weisen. Dennoch existieren bereits etliche Beispiele für eine sinnvolle Nutzung im Business. Dafür gibt es viele Gründe. Zunächst einmal positionieren sich iPads und andere Tablets geradezu perfekt zwischen Smartphone und Notebook: Dank der praktischen Abmessungen und der Always-on-Funktion lassen sich mit ihnen unterwegs selbst kürzere Wartezeiten sinnvoll nutzen - und zwar besser und effektiver als mit einem Smartphone.

Dabei kann man Anwendungen, die es inzwischen für iOS oder Android in Hülle und Fülle gibt, dank des größeren Displays auch vernünftig bedienen. Sollte eine Applikation fehlen, gibt es immer noch Lösungen wie Citrix, um remote auf den Desktop-PC zuzugreifen.

Spielzeug und Werkzeug zugleich

Auch der Fun-Faktor der Flachmänner ist nicht zu unterschätzen. Nicht umsonst gelang Apple und nicht dem Tablet-Erfinder Microsoft der Durchbruch: Die Geräte lassen sich intuitiv bedienen. Einmal angesteckt, wird man das Tablet-Fieber kaum wieder los. Das führt dazu, dass wohl die meisten Anwender Tablets (Rugged Devices mal ausgenommen) als Incentive betrachten und wie ihren Augapfel hüten. Häufig werden die Nutzer zu Experten, die sich bei Problemen gegenseitig helfen können.

Foto: Frank Gaertner, Fotolia.de

Oder sie entwickeln sogar Ideen für neue Einsatzmöglichkeiten im Business. Auch nach außen, etwa beim Umgang mit Kunden, macht ein Tablet nach wie vor Eindruck. Wer als Arbeitgeber Marketing und Servicekräfte damit ausstattet, wirkt modern und innovativ. Hinzu kommt ein psychologischer Aspekt: Anders als beim Notebook gibt es kein hochgeklapptes Display, das im Gespräch mit Kunden ungewollt Distanz schafft. Beim Tablet liegen alle Fakten auf dem Tisch und können gemeinsam eingesehen, diskutiert und bearbeitet werden.