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Oracle vs. SAP: Die wichtigsten Klagepunkte

23.03.2007
Insgesamt 43 Seiten umfasst die Klage von Oracle gegen den Walldorfer Rivalen SAP. Zentraler Vorwurf: Tausende urheberrechtlich geschützter Software-Produkte wurden gestohlen.

Der US-Softwarekonzern Oracle hat seinen deutschen Wettbewerber SAP in einer spektakulären Klage der Industriespionage bezichtigt. Auszüge aus der 43-seitigen Klageschrift haben in einer dpa-Übersetzung folgenden Wortlaut:

(...) 2. Oracle bringt diese Klage vor, nachdem es entdeckt hat, dass SAP in einen systematischen illegalen Zugang zum computerisierten Kundenbetreuungs-System von Oracle - und die Entwendung (von Daten - Anm. d. Red.) - verwickelt war. Auf diese Weise hat SAP tausende eigentums- und urheberrechtlich geschützter Software-Produkte gestohlen sowie anderes vertrauliches Material, das Oracle für die Betreuung seiner eigenen Kunden entwickelt hatte. SAP verschaffte sich wiederholt und unerlaubt Zugang (...) zu Oracles proprietärer, passwortgeschützter Kundenbetreuungs-Website. Im Ergebnis hat SAP eine illegale Bibliothek von Oracles urheberrechtlich geschütztem Software-Code und anderem Material gesammelt. Diese Sammlung von gestohlenem geistigen Eigentum von Oracle erlaubt es SAP, günstigere Support-Dienste für Kunden anzubieten, die Oracle-Software nutzen, sowie zu versuchen, sie für die SAP-Anwendungsplattform anstelle der von Oracle zu gewinnen. (...)

3. Ende November gab es eine ungewöhnlich hohe Download-Aktivität auf Oracles passwortgeschützter Kundenbetreuungs-Website für die PeopleSoft- und J.D.Edwards-Produktlinien. (...)

5. Der Zugang und die Download-Aktivität, die Oracle in seinen Systemen Ende November und im Dezember 2006 feststellte, ähnelten dem erlaubten, begrenzten Zugang nicht, zu dem seine Kunden berechtigt sind. Stattdessen haben SAP-Beschäftigte unter Einsatz von Login-Daten von Oracle-Kunden, deren Support-Rechte bereits abgelaufen waren oder kurz davor standen, binnen weniger Tage oder in noch kürzeren Zeiträumen, tausende Einheiten von Software- und Support-Material angesehen und heruntergeladen. (...)