IPTV: Internet-Fernsehen entwickelt sich schleppend

11.06.2007
Von Dorothea Friedrich
Das Fernsehen via Internet (Internet Protocol Television, kurz IPTV) hat in Deutschland bisher nur wenige Anhänger gefunden. Bis Jahresende wird es nach einer Untersuchung des Marktforschungsunternehmens Infocom nur rund 250.000 Abonnenten des neuen Formats geben, obwohl optimistische Schätzungen von bis zu 700.000 Teilnehmern ausgehen.

Grund ist nach Meinung von Infocom das Fehlen von preisgünstigen Angeboten, wenn man HanseNet (Gruppe Telecom Italia) mit einer Netzabdeckung nur in einigen Stadtgebieten in Norddeutschland nicht berücksichtigt. Dem steht nur die landesweit präsente Deutsche Telekom mit einem recht teuren Triple-Play-Angebot gegenüber.

Allerdings hat sich in den vier größten kontinentaleuropäischen Ländern Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien hat die Zahl der IPTV Abonnenten Ende 2006 im Vergleich zu 2005 auf 1,65 Millionen verdoppelt. Das sind immer noch weniger als zwei Prozent des gesamten Fernsehpublikums. Dennoch ist IPTV die am schnellsten wachsende TV-Plattform unter den bestehenden, wie Kabel- oder Satellitenfernsehen. Auch das terrestrische Fernsehen wächst getrieben durch die Implementierung digitaler Technologien (DTT), die europaweit im Kommen sind. Auf der anderen Seite sind durch die Einführung von IPTV Infocom zufolge TV-Plattformen unter Druck geraten.

In weiteren Ländern, in denen IPTV auf den Markt gebracht wurde - Österreich, Belgien, Niederlande, Schweden und Großbritannien - wurden Ende des vergangenen Jahres 550.000 IPTV-Abonnenten gezählt. Damit steigt die Zahl der IPTV-Kunden auf 2,2 Millionen Schätzungen gehen davon aus, dass es zum Jahresende 4,5 Millionen IPTV-Nutzer geben wird.