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Business-Manager fordern mehr Geld für die IT

18.07.2007
Eine IDC-Studie untersuchte, was die Fachbereichsleiter von der IT erwarten. Demzufolge sind zu hohe IT-Kosten kein Thema mehr – im Gegenteil: Fast zwei Drittel der Befragten befürworten höhere Investitionen in die unternehmenseigene Informationstechnik.

"Die Business-Manager sind der Ansicht, dass die internen IT-Ressourcen gar nicht genug Beachtung finden können", sagt Angela Vacca, Consulting-Manager beim Marktforschungs- und Beratungsunternehmen IDC, "zudem betonen sie, dass die IT-Anbieter Nachholbedarf hinsichtlich ihrer Kommunikations- und Marketing-Strategien haben" (zur Anwenderkritik an der Softwarebranche siehe auch das Interview mit Bayer-CIO Andreas Resch).

Vacca zieht ihre Erkenntnisse aus einer jüngst veröffentlichten Studie mit dem Titel: "What Business Managers Want (From IT)". Dafür hat der IDC-Bereich Western European Vertical Markets Anfang des Jahres 413 Unternehmen mit mehr als 20 Mitarbeitern in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und Spanien befragt.

"Im Großen und Ganzen sind die Business-Manager mit ihren IT-Chefs ganz zufrieden", erläutert IDC-Managerin Vacca, "aber sie haben auch klare Vorstellungen davon, wie die IT ihre geschäftlichen und strategischen Zeile besser unterstützten könnte." Im Klartext: Die Mehrzah der Befragten erkennt durchaus einen Verbesserungsbedarf hinsichtlich des IT-Supports (siehe hierzu auch die auf deutsche Unternehmen mit mehr 500 Mitarbeitern fokussierte Studie von Berlecon Research).

Effektivität statt Effizienz

Die Anforderungen der Business-Manager an die IT sind laut Vacca extrem unterschiedlich – abhängig von der jeweiligen Branche. Aber allen sei eines gemeinsam: "Kostensenkungen haben dabei selten eine hohe Priorität". Rund 60 Prozent der Interviewten würden es eigenen Angaben zufolge denn auch begrüßen, wenn ihr Unternehmen mehr in die interne IT investierte.

Die Business-Verantwortlichen interessieren sich offenbar eher für die Effektivität als für die Effizienz des IT-Managements. Dass die IT ihre Anforderungen richtig umsetzt, ist ihnen also wichtiger als die Produktivität, die sie dabei erzielt.

Nur das Gesundheitswesen klagt

Relativ einig waren sich die Interview-Partner auch in der Frage, ob die IT einen Beitrag zur Innovation im Unternehmen leiste: Sieben von zehn Befragten stimmten dieser These zu. Dabei zogen sich die überwiegend positiven Antworten quer durch alle Branchen; einzig im Gesundheitswesen ("Health Care") lag ihr Anteil unter der 50-Prozent-Marke.

Allerdings treten die IT-Manager nur in einem Fünftel der Unternehmen als Initiatoren neue Geschäftsstrategien auf. Die Mehrheit der Studienteilnehmer sehen die CIOs lediglich in der Rolle von Projektteilnehmern (40 Prozent) oder Implementierungsverantwortlichen (20 Prozent). Neue Business-Strategien zu entwickelt bleibt also die Domäne der Unternehmensleitungen (siehe auch "IT sucht Rolle").

Business braucht IT-Wissen

Einmütigkeit herrschte in der Auffassung, dass auch Business-Manager über IT-Wissen verfügen sollten. Nach Ansicht der Fachbereichsleiter verwischen zunehmend die Grenzen zwischen IT- und Business-Fähigkeiten. Die Studie ist kostenpflichtig; sie kann über die IDC-Site erworben werden. (qua)