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Samsung überholt Motorola beim Handy-Absatz - Übernahme-Spekulation

16.07.2007
Der Elektronikkonzern Samsung hat trotz eines Gewinneinbruchs im abgelaufenen Quartal den Rivalen Motorola beim Handy-Absatz überholt.

Wie Samsung am Freitag in Seoul mitteilte, erhöhte sich der Verkauf von Mobiltelefonen von 26,3 Millionen im Vorjahr auf nun 37,4 Millionen. Damit zogen die Südkoreaner an der US-amerikanischen Motorola vorbei, die nach eigenen Angaben im zweiten Quartal 35 bis 36 Millionen Handys absetzte.

Möglich wurde die Aufholjagd durch den Einstieg in das Billigsegment. Zu Lasten der Rentabilität erhöhte Samsung den Verkauf seiner Geräte in Schwellenländern wie Indien und China. Das Unternehmen folgte damit der Strategie von Branchenprimus Nokia, von dem jedes dritte weltweit verkaufte Handy stammt.

Im abgelaufenen Quartal hinterließ die Strategie ihre Spuren in der Bilanz von Samsung. So fiel der Gewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT) um 36 Prozent auf 910,7 Milliarden Won (umgerechnet 721 Millionen Euro) und damit auf den niedrigste Stand seit Ende 2001. Der Überschuss ging um 5 Prozent auf 1,42 Billionen Won zurück, während der Umsatz um vier Prozent auf 14,63 Billionen Won klettert.

Neben höheren Marketingkosten für seine Mobiltelefone begründete der Mischkonzern den Rückgang mit gesunkenen Preisen für Speicherchips. Der Preisverfall habe die Anstrengungen des Unternehmens zur Kostensenkung mehr als aufgefressen, sagte ein Sprecher.

Für den weitere Jahresverlauf demonstrierte Samsung Zuversicht: "Wir sind zuversichtlich, dass die zweite Jahreshälfte eine der stärksten in unserer Geschichte wird", sagte der Konzernsprecher. Alle Geschäftsbereiche dürften bessere Zahlen ausweisen. Dies gelte vor allem für die Chip-Sparte, die im zweiten Quartal schwach abgeschlossen habe.

Gegen einen möglicherweise bevorstehenden feindlichen Übernahmeversuch sieht sich der Konzern gerüstet. "Wir sind vorbereitet, so etwas abzuwehren», sagte der Sprecher. Die Zeitung "Chosun Ilbo" (Freitag) hatte berichtet, der US-Investor Carl Icahn und internationale Investmentfonds bereiteten ein feindliches Übernahmeangebot vor. (dpa/tc)