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VMware sagt Citrix den Kampf an – in aller Stille

11.06.2007
Mit Propero übernimmt der Virtualisierer einen Spezialisten für die Bereitstellung virtueller Desktops.

Kurz vor dem geplanten Börsengang Ende dieses Monats hat VMware einen scheinbar nebensächlichen Firmenkauf getätigt. Der Spezialist für die Virtualisierung von Servern übernimmt - ohne die übliche Pressemitteilung – für gerade einmal 25 Millionen Dollar Propero. Dieses kleine britische Softwarehaus ist spezialisiert auf "Connection Broker", die organisieren, welche virtuelle Desktop-Maschine den jeweiligen Anwendern zur Verfügung gestellt werden. Propero ist neben Leostream, Dunes und Provision einer von vier hierauf spezialisierten Anbietern, und auch zu diesen Firmen pflegte VMware bisher enge Beziehungen.

Angesichts des daher ungehinderten Zugriffs auf die entsprechende Technik scheint es vorderhand keinen Grund für die Miniübernahme zu geben. Gerade das heizt Spekulationen an, die der britische IT-Nachrichtendienst "Computerwire" so zusammenfasst: "VMwares Gründe liegen anderswo, nämlich im zunehmenden Wettbewerb mit Citrix." VMware habe das Thema der Virtualisierung von PC-Arbeitsplätzen mit der Gründung der Industrieinitiative "Virtual Desktop Infrastructure" vorangetreiben. Citrix habe eher halbherzig in die gleiche Richtung gearbeitet und erst vor kurzem mit der Ankündigung des Produkts "Desktop Server" energischer aufgetrumpft (Computerwoche berichtete). Daher habe sich VMware entschlossen, sich durch eine Übernahme in den Besitz der Techniken zu bringen, die es für die Virtual Desktop Infrastructure braucht. "Indem sie Propero kaufen, überqueren sie den Rubicon und erklären Citrix den Krieg", zitiert "Computerwire" einen ungenannten Marktbeobachter. (ls)