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Presse: Galileo-Netz kostet rund zehn Milliarden Euro

06.06.2007
Der Aufbau und Betrieb des europäischen Navigationssatellitennetzes Galileo ist einem Pressebericht zufolge erheblich teurer als bisher bekannt.

Die EU-Kommission rechnet je nach Struktur des künftig gewählten Betreibermodells mit Gesamtkosten von neun bis zwölf Milliarden Euro im Zeitraum 2007 bis 2030, wie die "Financial Times Deutschland" (Mittwochausgabe) unter Berufung auf eine Mitteilung der EU-Kommission an das europäische Parlament berichtet.

Durch den Verkauf der Galileo-Dienste könnten insgesamt zwar wieder etwa acht bis zehn Milliarden Euro an Einnahmen hereingespielt werden, schreibt die Zeitung weiter. Diese Prognose sei aber unsicher, weil das künftig verbesserte US-Navigationssystem GPS III zahlreiche Dienste kostenlos einführt. Je später daher der Galileo-Aufbau erfolge, umso negativer sei dies für die Galileo-Einnahmen.

Mitte Mai hatte die EU Kommission wegen der rund fünfjährigen Verzögerungen bei Galileo und Problemen mit dem privatwirtschaftlichen Betreiberkonsortium bereits Alarm geschlagen. Die Kommission spricht sich jetzt dafür aus, das Galileo-System komplett in staatlicher Regie aufzubauen und die Privatwirtschaft erst später beim Betrieb wieder einzubinden. An diesem Freitag sollen die EU-Verkehrsminister über das Zukunftskonzept entscheiden. (dpa/tc)