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Osten ist bei DSL-Zugängen benachteiligt

08.05.2007
Jedes vierte Industriegebiet in Mecklenburg-Vorpommern ist nicht an das Breitband-Internet angeschlossen. Auch Sachsen sieht sich bei der DSL-Versorgung benachteiligt.

Nach einer Studie der Industrie- und Handelskammer (IHK) Rostock gibt es nicht nur in vielen ländlichen Regionen des nordöstlichen Bundeslandes eine DSL-Unterversorgung, sondern auch in den Randlagen der Städte. Die fehlenden Breitbandanschlüsse, gerade in den Gewerbegebieten, stellten laut IHK einen erheblichen Wettbewerbsnachteil für Standorte in Mecklenburg-Vorpommern dar. Die Kammer fordert ein gemeinsames Vorgehen von Unternehmen, Land und Gemeinden für die Verbesserung der Situation. Wegen der dennoch auch langfristig nicht zu erwartenden Vollversorgung in wenig besiedelten Gebieten will die IHK alternativen Internetzugängen via UMTS und Satellit mit Beratungsangeboten für Kunden mehr Aufmerksamkeit schenken.

Wie Mecklenburg-Vorpommern klagt auch Sachsen über die Benachteiligung bei der Versorgung mit Breitbandtechnologien. Im Dresdener Landtag warnte Grünen-Geschäftsführer Karl-Heinz Gerstenberg gestern gar vor einem Rückfall in DDR-Zeiten, als im "Tal der Ahnungslosen", darunter besonders der Elbtalkessel hinter Dresden, kein terrestrisches Westfernsehen empfangen werden konnte. Dass Wirtschaftsminister Thomas Jurk (SPD) die DSL-Versorgung dem freien Markt überlasse und eine öffentliche Förderung für Breitbandtechnik ablehne, sei laut Gerstenberg deshalb das falsche Signal. Der Landtag will das Thema demnächst erneut debattieren. (sh)