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Hannover Messe: Roboter mit SAP-Anschluss

17.04.2007
Industrial Ethernet etabliert sich als Netztechnik für Fertigungsstätten. Auf der derzeit in Hannover stattfindenden Industriemesse zeigen verschiedene Hersteller, wie Büro-IT und Werkstätten per Ethernet vernetzt werden können.

Eine Messe in Hannover ist ohne IT kaum denkbar - schließlich wird die Leitmesse CeBIT in Niedersachsens Landeshauptstadt ausgetragen. Und auch auf der derzeit stattfindenden Hannover Messe ist die IT - wie schon im vergangenen Jahr - allgegenwärtig. Deutlich wird die Konvergenz auf einem Messestand unterschiedlicher Hersteller, darunter IT-Anbieter wie Cisco, der Kabelspezialist Harting, die Kuka Robot Group, der Anbieter von industrieller Verbindungstechnik Phoenix Contact, SAP sowie MPDV, ein Anbieter von Manufacturing-Execution-Systemen (MES). Die Firmen zeigen, wie Software, Komponenten und Anlagen aus der Industrie vernetzt werden und miteinander Daten austauschen können. In dem Szenario werden Tassen gefertigt, wobei der Ablauf vom Fertigungsauftrag im ERP-System bis zur automatisierten Verpackung des Endprodukts abgewickelt wird.

Die Grundlage dafür bildet eine gemeinsame Netztechnik, eben Industrial Ethernet. Dabei handelt es sich um die von Büronetzwerken bekannte Technik. Die Kabel werden jedoch besser gegen elektromagnetische Strahlung geschirmt und so ummantelt, dass sie beispielsweise auch Temperaturen bis 70 Grad aushalten (siehe auch: "Ethernet erobert die Produktion"). Steuerungsgeräte in Maschinen sind oft schon mit Web-Servern und einer IP-Adresse versehen, über die sie konfiguriert und überwacht werden können. Industrial Ethernet ersetzt spezielle Kommunikationsverfahren wie etwa "Feldbus", die noch aus einer Zeit stammen, als eine Kopplung mit IT-Systemen aus der Büroetage von Unternehmen noch kein Thema war. Allerdings gibt es auch Gateways, um Feldbus-Umgebungen an Ethernet-Netze anzubinden.

Fernwartung, so die Hoffnung der Hersteller, sorgt für steigende Nachfrage nach Industrial Ethernet. Über das Internet können sich Wartungsexperten des Maschinenherstellers auf Anlagen beim Kunden schalten. Auch das Einspielen von Programm-Updates wäre so effizienter als bisher, weil die Netzbandbreiten üppiger sind als bei Modem-Verbindungen. Ein weiteres Argument für Ethernet in der Fertigungshalle sind die Kosten: Nach Angaben des Netzwerkspezialisten Enterasys kommt ein Ethernet-Port auf etwa drei Dollar, ein Anschluss mit Feldbustechnik zum Beispiel kostet dagegen rund 20 Dollar.