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Bitkom: Stimmung in der deutschen IT-Szene steigt

16.04.2007
Laut einer Umfrage des Branchenverbands erwarten mehr als drei Viertel aller Unternehmen im laufenden Jahr steigende Umsätze.

Der Stimmungsindex des Bundesverbands Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom) ist im ersten Quartal auf 50,8 Punkte gestiegen. Im Vergleich zu den 47,2 Zählern aus dem Abschlussquartal des vergangenen Jahres bedeutet dies eine Steigerung um 3,6 Punkte. "Die CeBIT hat den Unternehmen zusätzlichen Schwung gegeben", meinte Bitkom-Präsident Willi Berchtold.

Rund 78 Prozent der befragten Unternehmen erwarten laut der jüngsten Umfrage für 2007 höhere Einnahmen als im zurückliegenden Jahr. Optimistisch sind vor allem die Software- und Service-Anbieter. In beiden Segmenten rechnen 82 beziehungsweise 84 Prozent der Firmen mit wachsenden Umsätzen. Auch in der Hardwarebranche wird die Stimmung besser. 65 Prozent der Hardwareanbieter rechnen mit höheren Einnahmen. Das bedeutet ein Plus von neun Prozentpunkten im Vergleich zur Befragung im Abschlussquartal 2006 (siehe auch: Bitkom: Stimmung steigt zum Jahresende).

Mit der jüngsten Umfrage bestätigt der verband seine optimistische Prognose vom Jahresende 2006. Im Dezember hatten die Verbandsverantwortlichen Spekulationen über eine sinkende Nachfrage als unzutreffend abgeschmettert. Trotz höherer Mehrwertsteuer sei nicht mit höheren Preisen zu rechnen, hieß es damals. Rund 70 Prozent der befragten Unternehmen rechneten zum Jahreswechsel mit steigenden Umsätzen. Angesichts des anhaltenden Optimismus in der Branche bekräftigte der Verband seine Wachstumsprognose für das laufende Jahr. Demnach soll die deutsche ITK-Branche 2007 um 2,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 149,1 Milliarden Euro zulegen (siehe auch: CeBIT: Festnetzflaute trübt ITK-Bilanz).

Als Hemmschuh für die weitere Entwicklung könnte sich dem Bitkom zufolge jedoch der akute Fachkräftemangel entpuppen (siehe auch: Bitkom: "Wir dürfen die Arbeitsmarktsituation nicht schön reden"). Rund 54 Prozent der befragten Unternehmen hätten angegeben, dass dieses Problem die eigene Geschäftstätigkeit beeinträchtige. Laut Verbandsangaben ist dies der höchste Wert seit 2001. Angeblich planen im laufenden Jahr rund 55 Prozent der Firmen, ihr Personal aufzustocken.

Zum wiederholten Mal forderten die Bitkom-Verantwortlichen deshalb wirksame Maßnahmen, um die derzeit 20.000 offenen Stellen in der deutschen ITK-Branche neu besetzen zu können. Vor allem Softwareentwickler und IT-Berater seien derzeit gesucht, hieß es. Dabei sei vor allem die Politik gefordert. Der Bitkom verlangt neben einer besseren Ausbildung und Qualifizierung vor allem, die gezielte Zuwanderung ausländischer Fachkräfte zu fördern. Das sei ein unverzichtbarer Ansatz, um das Fachkräfteproblem zu lindern, so Berchtold. Die bisher von der Bundesregierung beschlossenen Maßnahmen würden den Zuzug von ausländischen Spezialisten jedoch eher behindern statt fördern. Der Bitkom fordert daher, die Zuwanderungsbestimmungen nachzubessern. Gerade der geforderte Mindestverdienst von 85.000 Euro für Fachkräfte aus Nicht-EU-Ländern sei utopisch. (ba)