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Experten fordern flexiblere Banken-IT mit SOA

30.01.2007
Finanzdienstleister müssen ihre monolithischen Altsysteme modernisieren, wenn sie im Wettbewerb bestehen wollen, warnt der Forschungsverbund E-Finance Lab.

Die zunehmende internationale Konkurrenz zwingt Finanzdienstleister dazu, die Zeit von der Produktentwicklung bis zur Marktreife zu verkürzen. Unflexible, monolithische und schwer wartbare IT-Systeme erwiesen sich dabei als Bremsklotz, berichtet Ralf Steinmetz, Vorstandsmitglied des E-Finance Lab aus Frankfurt am Main. Hinzu kämen die stetig wachsenden Regulierungsanforderungen. So erfordere beispielsweise die EU-Richtlinie über Märkte für Finanzinstrumente (MiFID) erhebliche zusätzliche Investitionen. "Mit Hilfe von Service-orientierten Architekturen (SOA) können sich Unternehmen rascher auf sich veränderte Prozesse und Umgebungen einstellen, ohne dabei die Wartungskosten in die Höhe zu treiben", rät der Bankenexperte.

Die Automobilbranche liefert aus seiner Sicht ein Beispiel für die gelungene und auch IT-seitig bewältigte horizontale Integration von Geschäftsprozessen, eine Herausforderung die die Finanzdienstleister erst noch meistern müssten: "Im Vergleich zum Automobilsektor hat die Branche 15 Jahre aufzuholen." In diesem Kontext gelte es, Bankprodukte in Komponenten zu zerlegen und diese zu standardisieren. Das Konzept der SOA erleichtere es Unternehmen zudem, Leistungen auszulagern, so Steinmetz weiter. Die Voraussetzung dafür seien standardisierte und sauber voneinander getrennte Prozesse. In Form von individuelleren und bedarfsgerechteren Produkten könnten schließlich auch Kunden von der Serviceorientierung profitieren.

Zu den Mitgliedern des E-Finance Lab gehören neben der Frankfurter Johann Wolfgang Goethe-Universität die TU Darmstadt sowie13 Unternehmen aus der Banken und der IT-Branche. Der Verbund hat sich die Industrialisierung der Finanzprozesse auf die Fahne geschrieben. Mehr zum Thema SOA und Finanzdienstleister finden Sie auch im SOA-Expertenrat der COMPUTERWOCHE. (wh)