Oracle spinnt sein On-Demand-Netz weiter

01.12.2006

Konkurrenten wie SAP täten sich schwer in diesem Geschäft, urteilt der Oracle-Manager. In Walldorf sehe man das On-Demand-Modell vielmehr als Einstieg in die SAP-Welt. Letzten Endes wolle man die Kunden jedoch dazu bringen, auf das herkömmliche Lizenzmodell umzusteigen. Mit diesem unklaren On-Demand-Fokus werde SAP scheitern. Inwieweit Microsoft mit seinem On-Demand-Ansatz Erfolg habe, müsse man abwarten. Die übrigen Anbieter im Markt hätten sich im Grunde auf bestimmte Nischen fokussiert. Die Herausforderung für Firmen wie Salesforce.com liege darin, ihre On-Demand-Plattform auszubauen und ein Software-Ökosystem rund herum aufzubauen.

Genau daran arbeitet der On-Demand-Pionier Salesforce.com derzeit mit Hochdruck. Neben den eigenen CRM-on-Demand-Produkten bietet der Softwarevermieter mit Apex eine Plattform an, auf der andere Softwarehersteller mit einem speziell angepassten Entwicklungs-Framework eigene Applikationen entwickeln und On-Demand anbieten können. Dieser Ausbau verlangt jedoch einige Anstrengungen und belastet das Unternehmen. Zwar wachsen Nutzerzahlen und Umsätze weiter an, unter dem Strich bleibt jedoch weniger übrig, weil Salesforce.com Geld in die Hand nehmen muss, um seine Plattform auszubauen (siehe auch: Salesforce.com muss mehr für sein Geschäft tun).

Auch für die Entwicklung der einzelnen Märkte muss Salesforce.com mehr tun. Während die On-Demand-Geschäfte in Amerika boomen, freunden sich die Nutzer in Europa teilweise nur zögerlich mit der Mietsoftware an (siehe auch: Salesforce will Europa On-Demand beibringen). Gerade in Deutschland gibt es noch viele Vorbehalte bei den Anwendern, geschäftskritische Applikationen und Daten einem externen Dienstleister anzuvertrauen. Salesforce.com hat erst vor kurzem sein Europa-Management umgebaut und einen Manager berufen, der sich speziell um die Entwicklung des Geschäfts kümmern soll.