Web

Siemens-Affäre weitet sich aus: Haftbefehle gegen Ex-Manager

16.11.2006
Nach der Großrazzia bei Siemens hat die Staatsanwaltschaft einen früheren Siemens-Bereichsvorstand und vier weitere Verdächtige verhaftet.

Es bestehe der Verdacht, dass Gelder in Höhe von rund 20 Millionen Euro veruntreut worden seien, teilte der Leitende Oberstaatsanwalt Christian Schmidt-Sommerfeld am Donnerstag in München mit. "Ob und in welchem Umfang diese Gelder zu Schmiergeldzahlungen verwendet wurden, wird noch zu prüfen sein."

Am Mittwoch hatten im Zusammenhang mit den Untreuevorwürfen mehr als 270 Polizeibeamte, Staatsanwälte und Steuerfahnder in einer groß angelegten Razzia die Konzernzentrale in München und insgesamt rund 30 weitere Siemens-Standorte in Deutschland und Österreich durchsucht. Die Ermittlungen richteten sich gegen zehn teils aktive, teils ehemalige Siemens-Mitarbeiter sowie zwei weitere Personen aus deren Umfeld, berichtete Schmidt-Sommerfeld. "Drei der Beschuldigten haben bereits umfassende Angaben gemacht." Nach vorsichtiger Bewertung der bisherigen Ermittlungsergebnisse habe sich der Tatverdacht erhärtet.