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v-Business: IBM investiert verstärkt in virtuelle Welten

10.11.2006
Im Laufe des kommenden Jahres will IBM etwa zehn Millionen Dollar in den Ausbau seiner Präsenz in virtuellen Welten investieren, unter anderem beim populären Paralleluniversum „Second Life“.

Am kommenden Dienstag will Konzernchef Samuel Palmisano höchstavatarlich dort vorbeischauen und sich mit 250 IBMern unterhalten, die auf einer der virtuellen Inseln des Konzerns Wohnstatt genommen haben.

Second Life, wo auch Reuters letzten Monat ein virtuelles Büro eröffnet hatte, gehört zu den bekanntesten virtuellen Welten. Es über eine Million registrierte Nutzer und eine gut etablierte Wirtschaft und Währung („Linden Dollar“). Täglich wechselt dort die Entsprechung von mehr als einer halben Millionen echter US-Dollar den Besitzer.

IBM hat bereits die größte Second-Life-Präsenz aller Fortune-500-Unternehmen. Es hält dort vor allem Trainings und Meetings ab, hat aber auch eine Simulation des Tennisturniers von Wimbledon dort eingerichtet. Laut Branchendienst „Cnet“ erwägt Big Blue auch den Aufbau eines 3D-Intranets für den Austausch sensibler Geschäftsinformationen.

Der Konzern entwickelt sich über das bekannte e-Business inzwischen in Richtung von „v-Business“, das abgekürzt für virtuelles Geschäft steht. „Wir fragen uns immer: Hätte man schon vor 20 Jahren über das Web gewusst, was man heute weiß – was würde man anders machen?“, sagt Sandy Kearney, Director of Emerging 3-D Internet and Virtual Business. „Das Web hat Jahrzehnte gebraucht. Das hier dauert wahrscheinlich halb so lange.“

IBM veranstaltet nach eigenen Angaben bereits mit rund 20 großen Kunden Meetings und Entwicklung in virtuellen Welten. „Die Essenz von E-Commerce ist heute um die Idee von Katalogen herum aufgebaut“, erklärt Irving Wladawsky-Berger, IBMs Chief Technology Strategist.. „Die meisten Leute denken beim Einkaufen aber nicht in Katalogen und Seiten, sondern an Geschäfte, die sie besuchen.“ (tc)