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Der Outsourcing-Markt nimmt ab

13.10.2006
Kleinere Deals mit kurzen Laufzeiten liegen weiter im Trend.

Die weltweiten Outsourcing-Aktivitäten sind im dritten Quartal 2006 sowohl nach Anzahl als auch nach Vertragsvolumen gegenüber dem Vorjahreszeitraum zurückgegangen. Verantwortlich dafür sind den Beratern von TPI zufolge die kürzeren Laufzeiten der Verträge. Seit 2001 ist die durchschnittliche Laufzeit um zwölf Prozent gesunken. Speziell im IT-Outsourcing-Bereich ging sie sogar um 18 Prozent zurück. "Mittlerweile laufen nur noch zwölf Prozent aller unterzeichneten Auslagerungsabkommen länger als zehn Jahre", fasst Peter Allen, Partner und Managing Director bei TPI, zusammen.

Auch im BPO-Geschäft (Business Process Outsourcing) geht der Trend zu kleineren Deals, die sich auf einzelne Prozesse beziehen. Gemessen an der Zahl der Abschlüsse wird der Markt für das Auslagern von Geschäftsprozessen in den kommenden Jahren dennoch um etwa zehn Prozent pro Jahr wachsen, prognostizieren die Analysten. Allein im dritten Quartal seien 58 BPO-Deals unterzeichnet worden - das sind 23 Prozent mehr als im zweiten Quartal und 26 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Das entsprechende Vertragsvolumen ging zwar - wegen des Trends zu kleineren Deals - im Vergleich zum Vorjahr um 15 Prozent zurück. Gegenüber dem zweiten Quartal entsprach dies jedoch einem Anstieg um neun Prozent. Vor allem Europa hat in Sachen BPO kräftig aufgeholt: Laut TPI entfallen fast 46 Prozent der in diesem Jahr bislang abgeschlossenen Verträge auf die Alte Welt. Nord- und Südamerika kommen auf insgesamt 49 Prozent.

Die indischen Offshore-Anbieter konnten ihren Anteil am Vertragswert der weltweit getätigten Outsourcing-Abschlüsse weiter erhöhen - von einem Prozent 2004 auf bislang mehr als vier Prozent in diesem Jahr. Gemessen an der Zahl der unterzeichneten Verträge kommen die indischen IT-Dienstleister auf fast acht Prozent im laufenden Jahr. Und speziell im Bereich Anwendungsentwicklung und -betreuung liegt ihr Anteil am Vertragswert mittlerweile bei mehr als 25 Prozent. (sp)