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Bericht: Bei BenQ Mobile werden 1000 Mitarbeiter sofort freigestellt

11.10.2006
Einem Beitrag der heutigen "FAZ"-Ausgabe zufolge werden zum Monatsende "weit mehr als 1000 Mitarbeiter" der insolventen BenQ Mobile freigestellt.

Wie die Tageszeitung schreibt, sind vor allem die Verwaltungsabteilungen überbesetzt. Doch auch die Produktion müsse dem "verringerten Fertigungsvolumen angepasst werden". Immerhin hatten die Mobilfunk-Carrier T-Mobile und Vodafone angekündigt, künftig möglicherweise keine BenQ-Handys mehr abzunehmen, da die Wartung der Geräte auf Dauer nicht gesichert sei. Die Betroffenen sollen bis Jahresende ebenso wie die Weiterbeschäftigten Insolvenzausfallgeld erhalten, aber schon ab nächstem Monat nicht mehr im Unternehmen beschäftigt werden. Um eine offizielle Kündigung handele es sich dabei aber noch nicht.

Laut FAZ beschäftigt BenQ Mobile in München rund 1400 und in Kamp-Lintford (Produktion) und Bocholt (Reparatur und Teile der Buchhaltung) 1600 Mitarbeiter. Mehr als 50 Angestellte soll allein die Personalabteilung beschäftigen, im Rechnungswesen sind angeblich 100 und in der IT 80 Mitarbeiter tätig. An der Größe des Unternehmens gemessen ist die Verwaltung damit überbesetzt, Experten halten die Hälfte des Personals für ausreichend.

Um die Zukunft der rund 3000 Beschäftigten von BenQ Mobile soll es morgen in einem von Siemens initiierten Gespräch zwischen dem Insolvenzverwalter Martin Prager, den Arbeitsministern von Nordrhein-Westfalen und Bayern, der IG Metall und Siemens-Repräsentanten gehen. Prager hatte mehrfach erklärt, BenQ Mobile habe nur dann eine Zukunft, wenn es gelinge, Gewinne zu erwirtschaften. Dazu müsse die Gesellschaft umstrukturiert werden, außerdem seien Personalmaßnahmen wohl unvermeidlich.

Im morgigen Gespräch am "Runden Tisch" soll nun geklärt werden, wie den Mitarbeitern, die ihren Arbeitsplatz verlieren, geholfen werden kann, sich weiterzubilden und eine neue Stelle zu finden. Siemens will dazu 35 Millionen Euro aus einem Hilfsfonds zur Verfügung stellen. Unter anderem hatte das Management des Münchner Konzerns auf eine bereits beschlossene Erhöhung der Vorstandsbezüge um 30 Prozent verzichtet und dieses Geld dem Fonds zukommen lassen. Trotzdem lastet enormer Druck auf dem Münchner Management. (hv)