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Nokia setzt Siegeszug fort - Erfolge bei Nokia Siemens Networks

18.10.2007
Der weltgrößte Mobiltelefonhersteller Nokia hat seinen Siegeszug auch im dritten Quartal fortgesetzt.

Operativ verdienten die Finnen mit 1,862 Milliarden Euro 69 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, wie Nokia am Donnerstag mitteilte. Damit übertraf das Unternehmen sogar die hochgesteckten Analystenerwartungen von 1,686 Milliarden Euro. Insbesondere das florierende Geschäft mit billigen Mobiltelefonen für Schwellenländer zahlte sich aus.

Zum guten Abschneiden trugen aber auch Fortschritte beim Gemeinschaftsunternehmen Nokia Siemens Networks (NSN) bei. Hatte die gemeinsame Tochter mit Siemens im zweiten Quartal noch einen Verlust von 1,266 Milliarden Euro angehäuft, waren es diesmal vergleichsweise geringe 120 Millionen Euro. So konnte Nokia unterm Strich einen Gewinnsprung von 85 Prozent auf 1,563 Milliarden Euro hinlegen. Der Umsatz schnellte um 28 Prozent auf 12,898 Milliarden Euro hoch. Die Börsianer honorierten dies mit einem Aufschlag von 4,88 Prozent auf 26,85 Euro; damit lag Nokia an der Spitze des Euro

STOXX 50.

Handys für Indien und China

Die guten Zahlen rührten vor allem von einem stark gestiegenen Handyabsatz von 111,7 Millionen Stück her. Vor einem Jahr hatte Nokia noch 100,8 Millionen Geräte abgesetzt. Die Finnen setzen seit einiger Zeit verstärkt auf Niedrigpreis-Geräte für die aufstrebenden Milliardenvölker in Indien und China. Diese Strategie hatte sich bereits im vergangenen Quartal bezahlt gemacht.

Damit einher geht ein Verfall des Durchschnittspreises je Gerät (ASP) von 90 Euro im zweiten Quartal auf nun 82 Euro. Der operativen Marge tat dies aber keinen Abbruch. Sie verdoppelte sich in der Sparte Mobilfunk beinahe von 13,1 auf 22,6 Prozent.

Starkes Multimedia-Geschäft

Nur noch das Multimedia-Geschäft ist ähnlich profitabel. Nokia verstärkt sich kontinuierlich im Bereich Musik und Spiele und seit Neuestem auch in der digitalen Navigation. Erst jüngst hatte Nokia ein 8,1 Milliarden Dollar schweres Angebot für den US-amerikanischen Straßenkarten-Anbieter Navteq vorgelegt.

Die Hälfte des Umsatzes und zwei Drittel des Gewinns stammen aber weiterhin aus der Handy-Produktion. Branchenweit geht Nokia für dieses Jahr von einem Absatz von 1,1 Milliarden Mobiltelefonen aus, ein Plus von mehr als zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Nokia hält mittlerweile 39 Prozent an diesem boomenden Markt, ein Plus von einem Prozentpunkt gegenüber dem Vorquartal. Analysten erwarten, dass das Unternehmen die 40 Prozent im laufenden vierten Quartal erreicht und damit den Abstand zum Branchenzweiten Motorola weiter vergrößert.

Fortschritte bei Nokia Siemens

Die Restrukturierung von Nokia Siemens Networks will der Handy-Hersteller zumindest buchhalterisch alsbald abgeschlossen haben, was allerdings zu weiteren Einmalbelastungen führt. Die erwarteten Kosten seien auf etwas mehr als zwei Milliarden Euro gestiegen von ehedem 1,5 Milliarden Euro, teilte Nokia mit. Die zusätzlichen Belastungen sollen größtenteils noch im laufenden Jahr verbucht werden. Bis zum Ende des dritten Quartals summierten sich die Belastungen bereits auf 991 Millionen Euro.

Auf der anderen Seite erhoffen sich die Finnen höhere jährliche Synergien aus der Zusammenlegung des eigenen Netzgeschäfts mit dem von Siemens. Über die 1,5 Milliarden Euro hinaus, die bis zum Jahr 2008 erreicht werden sollen, habe Nokia weitere 500 Millionen Euro ausgemacht, hieß es. Nokia hat die Führung beim Joint-Venture inne. (dpa/tc)