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Allianz-Tochter Agis lagert Services und 600 Mitarbeiter aus

01.08.2006
Die Dienstleistungstochter des Allianz-Konzerns wird innerhalb der nächsten zwölf Monate den Desktop-Support sowie Netz- und TK-Dienstleistungen an einen externen IT-Provider übergeben. 600 Mitarbeiter sind betroffen.

Die Agis hat das Outsourcing-Vorhaben veröffentlicht, bevor ein Provider ausgewählt ist oder die dazu nötigen Verträge unterschrieben worden sind. Das ist sehr ungewöhnlich. Die Allianz-Tochter wird nach Angaben ihres Geschäftsführers Kurt Servatius den Desktop-Support und Netz- sowie Kommunikationsdienstleistungen an einen noch nicht näher bestimmten Provider auslagern. Servatius erklärte lediglich, dass man einen der großen Dienstleister auswählen werde, bei dem die erwähnten Dienstleistungen zum Kerngeschäft gehören. Man strebe außerdem eine langfristige Partnerschaft über fünf bis zehn Jahre an.

600 Mitarbeiter, also knapp ein Drittel der Agis-Belegschaft, sollen dann den Arbeitgeber wechseln. Servatius Vorstellungen zufolge wird das als Betriebsübergang nach Paragraph 613a geregelt, der den ausgelagerten Mitarbeitern ein Jahr lang die gleichen Bezüge und Bedingungen garantiert. Insbesondere in umfangreichen Outsourcing-Deals großer Unternehmen gehen die Vereinbarungen zwischen Geschäftsführung und Mitarbeitervertretung allerdings über die gesetzlichen Mindestanforderungen hinaus.

Eigenen Angaben zufolge verspricht sich der Allianz-Dienstleister von diesem Schritt Einsparungen. Außerdem wären laut Servatius, der die Technik und den Markt für einen solchen Schritt in einem Hintergrundgespräch als reif bezeichnete, ohne die Auslagerung Investitionen in die Netz- und Telekommunikationsinfrastruktur notwendig geworden, die man offenbar nicht mehr aufwenden wollte. Servatius verneinte die Frage nach weiteren Outsourcing-Aktivitäten, die über den jetzt angekündigten Schritt hinausgehen. "Wir reden über ein Outtasking von Teilfunktionen. Die Agis bleibt Full-Service-Dienstleister gegenüber der Allianz Deutschland", betonte er.

Warum die Agis das Vorhaben veröffentlicht hat, bevor der Dienstleister feststeht, wurde offiziell nicht begründet. Es steht aber zu vermuten, dass die Mitarbeiter oder die Mitarbeitervertretung informiert wurden und sich das Thema nicht mehr innerhalb des Unternehmens halten ließ. (ciw)