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Apple reagiert auf "Sweatshop"-Vorwürfe zur iPod-Produktion

14.06.2006
Image-Super-GAU? Die britische "Mail on Sunday" wirft Apple vor, es lasse seine iPods in China unter teils unzumutbaren Bedingungen fertigen.
Diese Scans aus der "Mail on Sunday" zeigen den "iPod-City"-Komplex von Foxconn. Q: ars technica
Diese Scans aus der "Mail on Sunday" zeigen den "iPod-City"-Komplex von Foxconn. Q: ars technica

Stein des Anstoßes ist eine chinesische Fabrik, die dem taiwanischen Auftragsfertiger Foxconn gehört, der neben Apple auch Hewlett-Packard zu seinen Kunden zählt. Dort werden, so die "Mail", iPods vornehmlich von Frauen zusammengebaut, die 15 Stunden am Tag schuften müssen und dafür umgerechnet nur 50 Dollar Lohn bekommen. "Wir müssen zu hart arbeiten und ich bin immer müde", zitiert "ars technica" eine Foxconn-Angestellte. "Das ist wie in der Armee", klagt die Frau, die außerdem von stundenlangen Stehappellen und Zwangsüberstunden berichtet.

Mehr dazu findet sich auch schon bei "Wired News." Apple hat nun in einer Stellungnahme erklärt, es habe sich dazu verpflichtet, sicherzustellen, dass die Arbeitsbedingungen in seiner Supply Chain sicher seien, die Arbeitnehmer respekt- und würdevoll behandelt würden und die Produktion umweltverträglich arbeite. Allerdings, und das lässt doch ein wenig aufhorchen, untersuche man gegenwärtig die Vorwürfe bezüglich der Arbeitsbedingungen in der iPod-Fabrik in China.

Rein rechtlich ist Apple vermutlich auf der sicheren Seite, weil es seine Zulieferer durch einen Verhaltenskodex (Code of Conduct) bindet. Dieser orientiert sich teilweise wörtlich am Electronic Industry Code of Conduct. Allerdings sollte der Mac-Hersteller auch darauf achten, dass solche Regeln nicht nur auf dem Papier oder seiner Website stehen, sondern auch in der Realität eingehalten werden. Sonst droht der Firma ein Image-Schaden, der nicht wieder gutzumachen ist. (tc)