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Corel will zurück an die Börse

05.04.2006
Corel, vor drei Jahren von Vector Capital aufgekauft und reprivatisiert, will wieder an die Börse.

Die im kanadischen Ottawa ansässige Softwarefirma hat dazu sowohl bei der US-Börsenaufsicht als auch bei deren Pendant in Kanada die Emission von acht Millionen Aktien im Wert von bis zu 160 Millionen Dollar angekündigt. Die Preisspanne wurde auf 18 bis 20 Dollar festgelegt, Konsortialbanken sind unter Führung von Morgan Stanley JOMorgan, Deutsche Bank, Piper Jaffray, CIBC World Markets sowie Canaccord Adams.

Angaben im Filing bei der SEC (Securities and Exchange Commission) zufolge setzte Corel im Ende Februar abgeschlossenen Quartal 44,3 Millionen Dollar um, 2,5 Prozent mehr als ein Jahr zuvor (43,2 Millionen Dollar). Den operativen Gewinn beziffern die Kanadier mit 5,7 Millionen Dollar nach 3,4 Millionen Dollar im vergleichbaren Vorjahreszeitraum.

Corel wurde 1985 gegründet und war mit "WordPerfect" (das es noch immer im Programm hat) einst ein veritabler Rivale für Microsoft und auch mit seinem "Corel Draw" gut im Geschäft. 1989 ging die Firma erstmals an die Börse, verlor aber Ende der 90er Jahre zunehmend an Bedeutung, nachdem Microsoft Office zum De-facto-Standard für Büroanwendungen wurde. Corel versuchte sich dann bereits sehr früh im Linux-Markt, dann aber war der damalige CEO Michael Cowpland in einen Insider-Trading-Skandal vewickelt, über den er sich mit den kanadischen Behörden verglich.

Es folgte im Jahr 2003 die Übernahme durch Vector Capital, das nach dem geplanten Börsengang noch 66 Prozent an Corel halten wird. Mit der Übernahme von Jasc holte sich das Unternehmen weitere populäre Grafiksoftware ("Paint Shop Pro") ins Portfolio und konnte seither sein Geschäft wieder langsam, aber stetig steigern. (tc)