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Update: IBM und Novell bündeln Middleware-Stack für Linux

04.04.2006
Vorinstallierte xSeries-Server sollen bei Windows-Anwendern das Interesse an Linux wecken.

In kleinen und mittelständischen Unternehmen herrschen Windows-Netze vor. Geht es darum, dieser Klientel Linux schmackhaft zu machen, hilft keine Entweder-oder-Strategie, sondern ein Miteinander beider Welten, indem Linux-Server punktuell Einzug halten und sich möglichst einfach integrieren lassen. Dies hat auch IBM erkannt und jetzt gemeinsam mit Novell ein Paket an Basis-Software geschnürt, das vorkonfiguriert mit den Maschinen der xSeries von dem international tätigen IT-Reseller Avnet vertrieben wird.

Die als "Integrated Stack for Linux" bezeichnete Offerte umfasst als Betriebssystem den "Suse Linux Enterprise Server" in Version 9, die Community Edition des Websphere Application Server (WAS CE 1.1) sowie die kürzlich kostenfrei gestellte DB2-Variante Express-C. Bei WAS CE handelt es sich um den quelloffenen Applikations-Server "Geronimo", den IBM im vergangenen Jahr zusammen mit Gluecode übernommen und kräftig überarbeitet hat. Novell trimmt die mit dem Betriebssystem gebündelte Konfigurationssoftware "Yast" auf die IBM-Komponenten, so dass sich diese leichter installieren und verwalten lassen.

Die Aufgabe von Avnet ist es, die Rechner mit dem Softwarepaket auszustatten. Auf Kundenwunsch erweitert der Händler den Stack um das Management-Tool "Likewise" der Firma Centeris. Dies kommt Windows-Anwendern entgegen, denn Likewise erlaubt es in solchen Umgebungen, Linux-Server in das Active Directory einzubinden und von Windows aus zu administrieren. IBM selbst bietet seinen Partnern den Integrated Linux Stack kostenlos auf DVD an. Eine Variante des Stacks läuft unter der Bezeichnung "Integrated File and Print for Linux" und richtet sich an jene Unternehmen, die in ihrem Windows-Netz Linux-Server nur für Druck- und Dateidienste verwenden wollen.

"Wir haben die Erfahrung gemacht", berichtet IBMs weltweiter Chef für Linux- und Open-Source-Software Scott Handy, "dass kleine und mittelgroße Firmen für die eine oder andere Aufgabe gerne Linux-Server einführen wollen, eine weit reichende Migration ihrer Windows-Server auf Linux aber erst zu einem späteren Zeitpunkt erwägen." (ue)