Rund 69 Millionen Dollar in bar hat Business Objects für Firstlogic geboten. Der Deal soll noch im zweiten Quartal abgeschlossen werden. Firstlogic mit Sitz in La Crosse, Winsconsin, entwickelt Software zur Standardisierung und Bereinigung von Daten sowie zur automatisierten Posteingangsbearbeitung. Bereits 1994 war das in Privathand befindliche Unternehmen eine Partnerschaft mit Business Objects eingegangen und hatte dessen Technik zur Datenbewirtschaftung beispielsweise um entsprechende Funktionen für das Datenqualitäts-Management ergänzt. Laut Business Objects sollen die Firstlogic-Produkte auch künftig separat erhältlich sein, andererseits aber im eigenen Portfolio integriert werden. Laut Hersteller sei Firstlogic ein wichtiger Baustein bei der Umsetzung der eigenen Produktstrategie eines "Enterprise Information Management", die darauf abziele, Unternehmen mit einer konsistenten und korrekten Sicht auf ihre Geschäftsdaten zu versorgen.

Das Thema Datenqualität galt lange als Stiefkind in BI- und vor allem Data-Warehouse-Projekten, dem oft zu wenig und zu spät Aufmerksamkeit geschenkt wird. Zugleich fehlt lange ausgereifte Technik für diese komplexen Aufgaben und BI-Herstellern überließen Jahren Nischenanbietern das Feld. Dies hat sich zumindest auf Seiten der Industrie und Großunternehmen geändert, wo ausgereifte Tools und Funktionen zur Verbesserung der Datenqualität mittlerweile eine strategische Bedeutung gewinnen. Paralell dazu haben mittlerweile viele Spezialisten wie Firstlogic ihre Unabhängigkeit verloren. So wurde beispielsweise Dataflux durch den BI-Anbieter SAS Institute gekauft, Vality ging an Ascential, das seinerseits nun zu IBM gehört, und Avellino Technologies und Evoke Software befinden sich heute in der Hand ihres Wettbewerbers Harte Hanks. (as)

Zum Thema Datenqualität siehe auch den Beitrag "Wie sich Datenqualität steigern läßt".