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Sun verbucht Verluste - Quartalsumsatz plus 17 Prozent

25.01.2006
Der amerikanische Server- und Softwarekonzern Sun Microsystems hat im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2005/2006 vor allem wegen Sonderbelastungen im Zusammenhang mit Akquisitionen rote Zahlen geschrieben.

Der Umsatz wuchs jedoch zugleich durch die Übernahmen um 17 Prozent. Für den am 25. Dezember 2005 beendeten Dreimonatsabschnitt wies der IT-Konzern einen Verlust von 223 Millionen Dollar (umgerechnet 181 Millionen Euro) aus gegenüber einem Gewinn von vier Millionen Dollar in der entsprechenden Vorjahreszeit. Es ergab einen Verlust von sieben (Vorjahresvergleichszeit: null) Cent je Aktie.

Allein die Sonderkosten für Akquisitionen beliefen sich dabei auf 145 Millionen Dollar. Das Unternehmen hatte im vergangenen Jahr unter anderem den Speicherspezialisten StorageTek übernommen. Die Integration der Unternehmen verlaufe nach Plan, sagte Firmenchef Scott McNealy. "Wir sind sehr zufrieden damit, wie sie sich auf Kosten und Umsätze auswirkt", meinte er trotz der roten Zahlen.

Durch die Übernahmen will Sun besser für den Konkurrenzkampf mit IBM, Hewlett-Packard und EMC gerüstet sein. Der Quartalsumsatz wuchs im Berichtszeitraum auf 3,3 Milliarden Dollar.

Das Geschäft in Deutschland sei für Sun im weltweiten Vergleich überproportional gewachsen, sagte Sun-Deutschlandchef Marcel Schneider. Mit einem Marktanteil von 55 Prozent gemessen an den verkauften Stückzahlen habe sich Sun hier zu Lande als Nummer eins im Markt verteidigen können. Für neue, erst kürzlich in den Markt gebrachte Produkte verzeichne das Unternehmen eine "hohe Akzeptanz und stabile Nachfrage".

"Vor allem unsere neuen T1-Server gehen wie frische Wecken", sagte Schneider. Mit den Servern bedient Sun den stark umkämpften Markt im unteren Preissegment ab 3000 Euro. Nach jüngsten Messungen sollen sie wegen eines von Sun entwickelten Hochleistungschips eine bis zu dreifache Leistung bei der Hälfte des Strombedarfs im Vergleich zu herkömmlichen Servern bieten. In Deutschland sei auch der Absatz der neuen Server-Reihe "Galaxy" um 70 Prozent gewachsen, sagte Schneider. Weltweit verzeichne das Unternehmen einen Auftragsbestand in Höhe von über 220 Millionen Dollar, so Schneider. Nach Angaben von Konzernchef McNealy ist das der höchste Stand seit Jahren.

Erfolge verbuchte das Unternehmen nach eigenen Angaben ebenfalls mit der Lizenzierung ihres Betriebssystems Solaris. Innerhalb eines Jahres habe Sun 3,7 Millionen Lizenzen erteilt und damit die eigenen Erwartungen übertroffen. Sun hatte etwa vor einem Jahr den Quellcode seines Betriebssystems veröffentlicht, um die Akzeptanz der eigenen Software gegenüber anderer Open-Source-Software wie Linux zu stärken. (dpa/tc)