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Skandal um japanische Dotcom-Firma Livedoor weitet sich aus

24.01.2006
Im Umfeld der Ermittlungen wegen Kursmanipulationen und Bilanzfälschungen wurde nun auch der Chef und Gründer des ehemaligen Börsenstars verhaftet.

Unternehmensangaben zufolge hat die Tokioter Polizei am gestrigen Montag den 33-jährigen Livedoor-CEO Takafumi Horie sowie drei weitere Topmanager, darunter Finanzchef Ryoji Miyauchi, wegen Verdachts der Verbreitung falscher Finanzinformationen festgenommen. Die Verhaftung erfolgte fast exakt eine Woche, nachdem die Ermittlungsbehörden eine Hausdurchsuchung in der Unternehmenszentrale von Livedoor und bei angeschlossenen Firmen vorgenommen hatten. Der Leitung des rasant gewachsenen Internet-Portals wird vorgeworfen, Investoren falsch informiert zu haben und Scheinübernahmen von Firmen eingefädelt zu haben, die sie bereits kontrollierte.

Der Skandal des einstigen Vorzeigeunternehmens hatte in der vergangenen Woche zu Panikverkäufen geführt. Neben Livedoor, dessen Wert inzwischen von mehr als sechs Milliarden Dollar auf ein Drittel geschrumpft ist, wurden auch Titel andere Technologiefirmen in Mitleidenschaft gezogen. Ihren (bisherigen) Höhepunkt erreichte die Anlegerflucht am vergangenen Mittwoch, als der Aktienhandel an der Tokioter Börse wegen drohenden Zusammenbruchs des Computersystems 20 Minuten früher als geplant beendet werden musste. (mb)