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Konkurrenten setzen Symantec unter Druck

23.11.2005
Der Security-Spezialist sieht sich gleichzeitig mit den Folgen der Veritas-Übernahme, dem Weggang von Topmanagern und wegbrechenden Marktanteilen konfrontiert.

Bei Symantec, dem weltweiten Marktführer für Sicherheitssoftware, hängt derzeit der Haussegen schief: Die Konkurrenten McAfee und Trend Micro räubern im lukrativen Consumer-Bereich Marktanteile. Der bislang am schnellsten gewachsene Geschäftsbereich leidet zudem unter dem zurückgehenden Kundeninteresse.

Anfang November hatte Firmenchef John Thompson im Rahmen der Bekanntgabe der schwachen Zahlen für das zweite Geschäftsquartal 2006 eingeräumt, dass Symantec momentan noch stark mit der Integration des im Juli übernommenen Storage-Spezialisten Veritas beschäftigt sei und die Wettbewerber dies ausgenutzt hätten. Gleichzeitig kündigte er an, im dritten und vierten Fiskalquartal eine aggressivere Preispolitik zu fahren - als Antwort auf den Konkurrenzdruck im Markt für Sicherheitslösungen für große und mittlere Unternehmen.

Steve Berg, Analyst bei Punk Ziegel, glaubt, dass der Hersteller als Reaktion nun im Endkundengeschäft Produkte mit zusätzlichen Features zum gleichen Preis anbieten wird. Dieser Schritt hätte sicher Folgen für das Umsatzwachstum und könne sich auch in der Entwicklung des Nettoergebnisses niederschlagen.

Der gestiegene Wettbewerbsdruck ist nur eines der Probleme, mit denen sich das Unternehmen aus Cupertino, Kalifornien, momentan herumschlagen muss: Mitten in der Integration von Veritas verlor Symantec mit dem Chief Operating Officer (COO) John Schwarz und Finanzchef Greg Myers zwei wichtige Top-Manager und nährte damit Zweifel, dass Symantec die Fusion mit Veritas erfolgreich stemmen kann.

"Im Hinblick auf eine der bislang größten Fusionen in der Softwareindustrie ist der Zeitpunkt der Bekanntgabe denkbar schlecht gewählt", kommentierte Gregg Moskowitz, Analyst der Susquehanna Financial Group, Anfang November die Meldung, dass CFO Myers in den Ruhestand geht. "Zusammen mit dem Rücktritt von COO Schwarz gehören nun zwei Drittel eines bislang äußerst erfolgreichen Trios nicht mehr dem Unternehmen an." (mb)