Experton Group: Immer mehr Firmen wollen alte Softwarelizenzen verkaufen

11.10.2007
Immer mehr Unternehmen ziehen den Verkauf nicht mehr benötigter Softwarelizenzen in Betracht. Die so erzielten Zusatzerlöse könnten die IT-Budgets erheblich entlasten, meinen die Analysten.
Rund 14 Prozent aller Unternehmen in Deutschland wollen nicht mehr benötigte Software weiterverkaufen. In zwei Jahren könnten es bereits 30 Prozent sein.
Rund 14 Prozent aller Unternehmen in Deutschland wollen nicht mehr benötigte Software weiterverkaufen. In zwei Jahren könnten es bereits 30 Prozent sein.
Foto: Experton Group

Rund 14 Prozent aller Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern in Deutschland beschäftigten sich bereits damit, ausgemusterte Lizenzen weiter zu veräußern. Das ergab eine Umfrage der Experton Group sowie des Lizenzhändlers Preo AG unter 120 Firmen. Vor allem größere Unternehmen sehen offenbar in der Lizenzvermarktung eine Chance, ihr IT-Budget zu schonen. Rund 18 Prozent der Firmen mit mehr als 1000 Mitarbeitern denken derzeit über entsprechende Aktivitäten nach. Bei den Unternehmen mit 500 bis 1000 Mitarbeitern liegt die Rate derzeit bei elf Prozent.

"Viele IT-Verantwortliche in deutschen Unternehmen wissen nicht, welche ungenutzten Werte in ihren Kammern schlummern", charakterisiert Axel Oppermann, Advisor bei der Experton Group, die aktuelle Situation. Die meisten Entscheider würden Software immer noch nicht als werthaltiges Anlagevermögen einstufen und auch entsprechend behandeln. Diese Situation werde sich in den kommenden Jahren allerdings ändern, glaubt der Analyst. Oppermann zufolge könnten sich in rund zwei Jahren bereits etwa 30 Prozent aller Firmen mit dem Verkauf von gebrauchter Software angefreundet haben.

Der Weiterverkauf nicht mehr benötigter Software kann das IT-Budget der Anwender entlasten. Nach Einschätzung der Experton Group fließen zwischen 20 und 42 Prozent der IT-Ausgaben in Software. Würden die Unternehmen die Programme mehr als Wirtschaftsgut bewerten, entstünden zusätzliche Chancen der Innenfinanzierung von IT-Projekten, meint Oppermann. "Werden bei der Beschaffung von Software mögliche Verkaufserlöse berücksichtigt, ergibt sich daraus die Möglichkeit, die gesamten Nutzungskosten erheblich zu reduzieren."

Um diese Vorteile auszunutzen, müssen die Unternehmen allerdings auch ihre Hausaufgaben machen. Dazu gehört dem Analysten zufolge ein strategisches Lizenz-Management, um den eigenen Softwarebestand über seinen gesamten Lebenszyklus hinweg zu verwalten, zu kontrollieren und zu schützen. Ein konsequentes Software Asset Managament gebe es allerdings in den wenigsten Unternehmen. (ba)