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Streiks eingestellt

Athen kurz vor Einigung mit Deutscher Telekom

09.04.2008
Trotz des heftigen Widerstands der Gewerkschaft hält die griechische Regierung am Teilverkauf der HellenicTelecom (OTE) an die Deutsche Telekom fest.

Wie am Mittwoch aus Ministeriumskreisen verlautete, verlief ein Treffen der beiden Seiten in Athen gut und der Verkauf stehe unmittelbar bevor. Am Treffen hatten der griechische Wirtschaftsminister Giorgos Alogoskoufis sowie Telekom-Finanzvorstand Karl-Gerhard Eick teilgenommen.

Athen stellt sich Medienberichten zufolge eine Lösung vor, bei der die Telekom 25 Prozent und die Regierung 25 Prozent plus eine "goldene" Aktie der Hellenic Telekom haben werden. Dabei wolle Athen das Management der Telekom überlassen, hieß es. Eine Sprecher der Telekom äußerte sich nicht zum Verhandlungsverlauf. Er bekräftigte aber: "Wir stehen in konstruktiven Gespräche."

Am Dienstag hatte die griechische Telekom-Gewerkschaft ihre seit Tagen andauernden Streiks eingestellt. Der Gewerkschaftsvorstand sei aber "auf der Hut" und werde in den kommenden Tagen entscheiden, wie die Gewerkschaft reagieren werde. Die OTE-Gewerkschaft sperrt sich gegen die Übernahme von knapp 20 Prozent des größten Telekomanbieters in Griechenland durch die Deutschen. Der Verkauf sei eine "Enthellenisierung" der Telekommunikationen in Griechenland, hieß es.

Die Deutsche Telekom will ihre Position in Südosteuropa ausbauen und für 2,5 Milliarden Euro knapp 20 Prozent am größten Telekomanbieter in Griechenland von der Investmentgesellschaft Marfin übernehmen. Zudem will die Telekom ihre Beteiligung auf bis zu 33 Prozent erhöhen und damit die Kontrolle über OTE übernehmen. (dpa/tc)