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Computer-Hersteller schließt US-Verkaufsstände

Dell plant neue Strategie im Einzelhandel

31.01.2008
Von pte pte
Der US-amerikanische Computer-Hersteller Dell hat angekündigt, alle seiner 140 Verkaufsstände in den USA zu schließen.

Diese sind derzeit noch vorwiegend auf Flughäfen und in Einkaufszentren zu finden. Einen erheblichen Nachteil an den betriebseigenen Kiosken bildet der Umstand, einen Dell-Computer nicht vor Ort erwerben, sondern lediglich testen zu können, um ihn anschließend im Internet zu bestellen. "In Deutschland führt Dell keine Verkaufsstände dieser Art. Hierzulande existieren zwei Standorte in Frankfurt und Halle", erklärt Dell-Sprecher Michael Rufer die Vertriebsstrukturen im Gespräch mit pressetext.

In Zukunft will sich Dell weltweit jedoch verstärkt auf das Geschäft im Einzelhandel konzentrieren. Dazu wurden bereits Verträge mit einigen Handelsketten geschlossen, die den Vertrieb unter anderen in Geschäften von Wal-Mart, Staples oder der französischen Carrefour regeln. Außerhalb der USA sollen rund 50 Verkaufsstände erhalten bleiben. Bezüglich weiterer Vertriebspläne in Deutschland gibt sich Rufer bedeckt.

Die Schließungen der Kioske resultieren aus Verlusten von Marktanteilen, die weltweite Marktführerschaft musste an HP abgegeben werden. "Laut Marktforschungsunternehmen IDC sind wir in Deutschland an Marktanteilen derzeit auf Platz vier", sagt Rufer. Dell würde ein Wachstum oberhalb des Marktes verzeichnen. "Neue IDC-Zahlen kommen zwar erst in den nächsten Tagen, aber das Geschäft entwickelt sich gut", verrät der Unternehmenssprecher.

Das Nutzungs- und Kaufverhalten der Konsumenten habe sich in den letzten Jahren geändert, begründet die US-amerikanische Konzernspitze die Entscheidung zur Filialschließung. Dem PC werden Notebooks immer öfter vorgezogen. Um sich ein genaues Bild von dem Notebook machen zu können, was Design, Gewicht, Größe und Verarbeitung anbelangt, bevorzugt der Kunde den Einkauf im Geschäft gegenüber Online-Shopping. Der Schritt in Richtung Einzelhandel sei außerdem ein Ergebnis des schwächeren Business-Bereichs im Vergleich zum schnelleren Wachstum am Privatkundenmarkt. In den kommenden 18 Monaten sollen von Dell die 20 größten PC-Märkte über den Einzelhandel bedient werden. (pte)