Die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) hatte gestern die Wörter des Jahres 2007 ausgewählt. Auf einer Pressekonferenz wurden sie heute der Öffentlichkeit vorgestellt. Der Jury gehörten der Hauptvorstand und die wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Sprachgesellschaft an. Das Wort "Klimakatastrophe" zum Wort des Jahres 2007 zu küren, wurde damit begründet, dass der Ausdruck prägnant die bedrohliche Entwicklung kennzeichne, die der Klimawandel nehme. Das für 2008 als IT-Trend zu erwartende Thema "Green IT" erfährt durch die Wahl eventuell einen weiteren Schub. Zwei weitere Wörter aus der Informationstechnik schafften den Sprung auf die Ränge sieben und acht: "Second Life" bezeichnet nicht nur die Internetplattform gleichen Namens, sondern umschreibt auch die neuen Möglichkeiten des Internets, in virtuellen Welten ein "zweites Leben" aufzubauen. Innenminister Wolfgang Schäubles "Bundestrojaner" platzierte sich auf Rang acht – das Wort umschreibt ein Schadprogramm, mit dem die Behörden die elektronische Kommunikation von mutmaßlichen Kriminellen überwachen wollen, steht aber gleichzeitig auch für den gesamten politischen Themenkomplex der digitalen Totalüberwachung.

Erfahrungsgemäß wählt die Jury Wörter und Ausdrücke aus, die die öffentliche Diskussion des Jahres bestimmt haben, für wichtige Themen stehen oder anderweitig charakteristisch erscheinen. Die GfdS betitelt diese Wörter auch gerne als die "verbalen Leitfossilien des Jahres". Bei der Auswahl gehe es nicht um Worthäufigkeiten, Wertungen oder Empfehlungen – sicherlich auch ein Grund, warum der Begriff "Web 2.0" zum erneuten Mal den Sprung unter die Top Ten verpasst hat. (sh)