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Geburt eines neuen Videospiel-Riesen

Vivendi schnappt sich Activision-Mehrheit

03.12.2007
Der Medienkonzern Vivendi will eine Mehrheit am Videospielhersteller Activision erwerben und diesen mit seiner eigenen Spielesparte Blizzard zusammenlegen.

Damit entsteht wahrscheinlich der größte unabhängige Anbieter von PC- und Konsolenspielen. Aus der Transaktion soll die neue Firma Activision Blizzard mit zwei der populärsten Spieletitel überhaupt im Katalog entstehen - dem Konsolenspiel "Guitar Hero" und dem MMPORG (Massive Multi-Player Online Role-Playing Game) "World of Warcraft". Andere Activision-Titel sind "Call of Duty", die "Tony-Hawk"-Serie und "Spider-Man", Blizzard hat unter anderem noch "Starcraft", "Warcraft" und "Diablo" im Programm. Activision ist auf Konsolen und PCs besonders stark; Vivendi vor allem online - es hat dort mehr als neun Millionen zahlende Abonnenten.

Vivendi will 52 Prozent von Activision für 1,7 Milliarden Dollar in bar plus Vivendi-Games-Aktien im Wert von 8,1 Milliarden Dollar kaufen. Innerhalb von fünf Tagen nach Abschluss der Transaktion will die neue Firma zudem ein freundliches Angebot zum Rückkauf von Activision-Stammaktien im Wert von vier Milliarden Dollar vorlegen. Je nachdem, wie dieses angenommen wird, könnte sich der Vivendi-Anteil von 52 auf maximal 68 Prozent erhöhen, die restlichen Anteile verbleiben bei den Activision-Anlegern.

Activision Blizzard käme für das Jahr 2007 auf einen Pro-forma-Umsatz von 3,8 Milliarden Dollar und würde sich damit vermutlich vor den bisherigen Branchenprimus Electronic Arts (EA) schieben. Dieser hatte im zuletzt abgeschlossenen Geschäftsjahr 3,1 Milliarden Dollar eingenommen. (tc)