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Holding mit Drillisch bleibt bestehen

United Internet bricht Gespräche mit freenet ab

20.11.2007
Der Internetkonzern United Internet hat die Gespräche über eine strategische Kooperation mit dem Telekommunikations-Anbieter freenet abgebrochen.

Das teilte United Internet AG am Montagabend ohne nähere Begründung in Montabaur mit. Von der Beendigung der Gespräche bleibe die im September bekanntgegebene Vereinbarung mit der Drillisch AG über eine gemeinsame Holding-Gesellschaft unberührt.

United Internet und der Mobilfunk-Dienstleister Drillisch hatten im September angekündigt, dass sie über eine gemeinsame Holding freenet übernehmen wollten. Damals hatte es geheißen, dass mit dem Vorstoß eine Zerschlagung von freenet wahrscheinlicher werde, die Drillisch-Chef Paschalis Choulidis mehrfach gefordert hatte. Drillisch will das Mobilfunkgeschäft von freenet, während United Internet (1&1, GMX, WEB.DE) vor allem an der DSL-Sparte interessiert ist.

United-Internet-Chef Ralf Dommermuth hatte vor einer Woche gesagt, er habe keine Eile bei der Übernahme des Büdelsdorfer Unternehmens. "Freenet ist kein kurzfristiges Geschäft." Auch sei der Kauf für United Internet nicht überlebenswichtig. Freenet selbst bestätigte am Montagabend den Abbruch der Gespräche mit United Internet. Die exklusiven Verhandlungen mit Drillisch über das Mobilfunkgeschäft seien davon jedoch nicht betroffen.

Die Aktie der Freenet AG verlor nachbörslich weiter an Boden. Bis 22 Uhr rutschte sie bei Lang & Schwarz bis auf 16 Euro ab und notierte damit mehr als sechs Prozent niedriger als zum Xetra-Schluss vom Montag. Sie fiel zudem auf den tiefsten Stand seit der Ankündigung von United Internet und Drillisch, eine gemeinsame Übernahme zu prüfen. Infolge der darauf aufgekommenen Spekulationen stieg der Kurs der Freenet-Aktie bis auf knapp 21 Euro. (dpa/tc)