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Knapp zwei Milliarden Euro operativer Gewinn

Alle Siemens-Bereiche erreichen Ziele

08.11.2007
Die neun verbliebenen Bereiche von Siemens haben im vierten Geschäftsquartal ausnahmslos ihre Ergebnisse gesteigert und damit die vorgegebenen Margenziele erreicht. SIS schaffte 80 Millionen Euro operativen Gewinn und eine Marge von 5,6 Prozent.

Als eines der höchsten in der Siemens-Geschichte bezeichnete der Konzern am Donnerstag das operative Ergebnis von 1,990 Milliarden Euro. Im Vorjahresquartal lag es bereinigt um den Verkauf von VDO an Continental bei 749 Millionen Euro.

Ergebnisträger waren die Bereiche Automatisierungstechnik, Kraftwerksbau, Energieverteilung und die Medizintechnik. Die Kraftwerkssparte hatte Siemens im Laufe des Jahres durch den Zukauf des Dampfturbinen-Spezialist Kühnle, Kopp & Kausch erweitert, die Automatisierungstechnik durch die Übernahme der US-amerikanischen Software-Firma UGS sowie die Medizintechnik durch den Kauf des Labordiagnostika-Herstellers Bayer Diagnostics. Dagegen brachte der Konzern die Kommunikationssparte Com weitestgehend in das Gemeinschaftsunternehmen Nokia Siemens Networks ein.

Integration belastet

Die Kosten für die Integration schmälerten allerdings teilweise die Margen der Bereiche. Dies betrifft vor allem die Medizintechnik, die so statt einer Rendite von 16 eine von 13,3 Prozent erwirtschaftete. Aus der kürzlich abgeschlossenen Übernahme des Diagnostikaherstellers Dade Behring erwartet Siemens weitere Kosten für die folgenden Quartale.

Die höchste Rendite erreichte die Automatisierungstechnik mit 13,8 Prozent, die gleichzeitig mit 607 Millionen Euro den höchsten Ergebnisbeitrag lieferte. Weiter schwach sind der Anlagenbau mit 5,2 Prozent sowie die Verkehrstechnik mit 5,1 Prozent, die aber beide ihre Ergebnisse kräftig steigern konnten. Den höchsten Ergebniszuwachs verzeichnete die Energieverteilung, die ihren Gewinn auf 225 Millionen Euro mehr als verdreifachte; der Kraftwerksbau verdoppelte ihn nahezu auf 358 Millionen Euro. Aus den roten Zahlen herausgekommen ist die IT-Sparte SIS, die statt minus 230 Millionen Euro plus 80 Millionen Euro erwirtschaftete; die Rendite lag im vierten Quartal bei 5,6 Prozent.

Nokia Siemens Networks kostet Millionen

Der ausgeschiedene Vorstandschef Klaus Kleinfeld hatte die Margenziele zur Halbjahresbilanz im Rahmen des Programms "Fit for 2010" angehoben; sein Nachfolger Peter Löscher hatte sie unverändert übernommen. Die Vorgaben liegen zwischen fünf Prozent bei Anlagenbau, IT sowie Verkehrstechnik und 15 Prozent bei Automatisierungs- und Medizintechnik.

Einen Verlust von elf Millionen Euro machten die sogenannten strategischen Investments des Konzerns. Dabei handelt es sich um die drei Gemeinschaftsunternehmen Bosch Siemens Hausgeräte, Fujitsu Siemens Computers (FSC) und Nokia Siemens Networks. Verlustbringer war dabei die Netzwerk-Tochter mit minus 58 Millionen Euro. Die Finanzsparte steuerte mit 57 Millionen Euro weniger als die Hälfte des Vorjahresbetrags zum Konzernergebnis bei; die Immobiliensparte verdreifachte ihren Gewinn dagegen beinahe auf 48 Millionen Euro. (dpa/tc)