SAP bastelt an seinem Partner- und Ökosystem

17.10.2006

Neben der Partnerinitiative arbeitet SAP auch mit Hochdruck an seinem Ecosystem rund um Enterprise SOA und Netweaver. Von dieser Community erhoffen sich die SAP-Verantwortlichen das notwendige Branchen-Know-how, um die eigene Plattformentwicklung voranzutreiben. Offenbar geht es in erster Linie darum, das Service Repository zu füllen. Dabei handelt es sich um Beschreibungen von Geschäftsabläufen, die später mit modularen Softwarebausteinen im Sinne einer Service-orientierten Architektur realisiert werden sollen.

Bislang zählt SAP rund 100 Mitgleider in seiner Enterprise Services Community (siehe auch: SAP startet Enterprise Services Community). Laut Herstellerangaben würden Services derzeit für Bereiche wie das Bankenwesen, RFID, mobile Lösungen, das Gesundheitswesen und öffentliche Steuer- und Finanzverwaltungen definiert. Darüber hinaus arbeiteten bereits über 1.000 unabhängige Softwareentwickler an Lösungen für Netweaver. Bis dato zählt SAP mehr als 1.500 Partnerlösungen für seine Plattform.

SAP trommelt seit geraumer Zeit für seine Community (siehe auch: Teched 05: SAP trommelt für ESA-Community). Allerdings lief zuletzt nicht alles rund. Ende März dieses Jahres verließ George Paolini, den SAP von Sun Microsystems abgeworben hatte, überraschend den Konzern. Paolini war maßgeblich am Aufbau der Java-Community beteiligt und sollte seine dort gewonnen Erfahrungen für SAP nutzen. Das funktionierte nur ein Jahr. Seit April 2006 verantwortet Zia Yusuf die weitere Entwicklung der Gemeinschaft rund um Enterprise SOA, ehemals Enterprise Services Architecture (ESA).

Die Konzernverantwortlichen müssen allmählich zusehen, mit ihrer neuen Technik in die Gänge zu kommen. Seit nunmehr dreieinhalb Jahren predigt das Management die Vorzüge von SOA. Bislang jedoch nur mit mäßigem Erfolg. Laut einer Umfrage der Deutschsprachigen SAP Anwendergruppe (DSAG) arbeiten aktuell nur sieben Prozent der 344 befragten Mitglieder konkret an einer SOA-Strategie (siehe auch: DSAG beklagt mangelnde Umsetzung in Sachen SOA). Für viele Unternehmen sei der betriebswirtschaftliche Nutzen im Vergleich zu den heutigen Möglichkeiten nach wie vor kaum erkennbar, lautete eine Erklärung der Anwendergruppe für die abwartende Haltung ihrer Mitglieder. (ba)