Hightech-Strategie der Bundesregierung findet Zustimmung

06.09.2006
Von Dorothea Friedrich
Der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) und der Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) haben sich insgesamt positiv zur neuen Hightech-Strategie der Bundesregierung geäußert.

Allerdings bleibt für den Bitkom die Frage, wie die insgesamt 17 Technologiefelder gewertet werden, bislang unbeantwortet. So werde derzeit ein Viertel der öffentlichen Mittel in die Luft- und Raumfahrt gesteckt, was der Bedeutung vieler anderer Zukunftsfelder nicht gerecht werde. Der Branchenverband forderte zudem ein Verfahren, mit dem die künftigen Ergebnisse der einzelnen Programme im Sinne zusätzlicher Arbeitsplätze, Exporte und Technologie-Know-how evaluiert werden können. Um ihrem Anspruch einer umfassenden Innovationspolitik wirklich gerecht zu werden, müssten zudem die unterschiedlichen, für die Förderung von Innovationen relevanten Politikbereiche noch stärker integriert werden. Dazu zählt der Verband Themen wie Bildung und Zuwanderung.

ZVEI-Präsident Edward G. Krubasik sprach sich dafür aus, nicht nur die "Forschungs-Pipeline" zu füllen, sondern auch für eine rasche Umsetzung technologischer Möglichkeiten in Deutschland einzutreten. "Nur dadurch schaffen wir nachhaltig neue Arbeitsplätze im Inland", sagte er. Hierbei seien nicht nur das Bundesministerium für Bildung und Forschung sondern alle Ressorts des Bundes, die Länder, Kommunen und die Europäische Union gefordert. Um mehr Inlandswachstum durch gesteigerte Innovationsdynamik zu erreichen, sei es gerade in der Elektroindustrie entscheidend, so Krubasik, über die traditionelle Forschungs- und Technologiepolitik hinaus Entscheidungen mehrerer Ressorts aufeinander abzustimmen.

So sei bei der raschen Umsetzung von Innovationen in der Medizintechnik auch die Gesundheitspolitik gefordert, bei der Verkehrstelematik auf Straße und Schiene die Verkehrspolitik oder bei der Nutzung moderner Sicherheitssysteme die Innen- und Verteidigungspolitik. Die Chancen von innovativen Energieerzeugungssystemen würden künftig entscheidend durch Investitions- und Innovationsanreize bestimmt, die durch die Energiepolitik gesetzt werden. Häufig müsse der Staat als kreativer Regulierer oder Investor eine wichtige Rolle spielen, um Innovation in Deutschland zu beschleunigen.