Jedes dritte Unternehmen plant Investitionen in elektronische Geschäftsprozesse

10.09.2007
Von 
Diego Wyllie hat Wirtschaftsinformatik an der TU München studiert und verbringt als Softwareentwickler und Fachautor viel Zeit mit Schreiben – entweder Programmcode für Web- und Mobile-Anwendungen oder Fachartikel rund um Softwarethemen.
Die Unternehmen in Deutschland werden ihre Investitionen in den elektronischen Geschäftsverkehr im laufenden Jahr erhöhen. Das besagt das in Berlin vorgestellte "E-Business-Barometer 2007 /2008".

Die Untersuchung hat die Wegweiser GmbH Berlin gemeinsam mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi), dem Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. (BDI) und dem Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. (Bitkom) durchgeführt. Fast 60 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, dass E-Business für sie eine hohe bis sehr hohe Bedeutung hat. Die Unternehmen gehen davon aus, dass E-Business in den kommenden Jahren weiter an Relevanz gewinnt – insbesondere Firmen mit weniger als 50 Beschäftigten erwarten einen starken Anstieg dieses Vertriebskanals.

E-Business sehen die Befragten entsprechend als wichtigen Faktor für den Unternehmenserfolg und die internationale Wettbewerbsfähigkeit an. "Vor allem der Bereich Kundengewinnung und Kundenbindung genießt heute einen hohen Stellenwert. Und genau hier kann E-Business noch reichlich Potenzial erschließen", sagt Axel Schnell, Chief Executive Officer des Stuttgarter ITK-Systemintegrators NextiraOne, im Gespräch mit dem Onlinedienst NeueNachricht. "Der Einfluss der elektronischen Kommunikation auf die Art, wie Unternehmen Geschäfte machen, steigt kontinuierlich. Wichtig ist deshalb, dass vor allem Führungskräfte mit dem Thema E-Business vertraut sind. Trends, Geschäftsmodelle und die Terminologie im E-Business sollten bekannt sein und gelebt werden."

Erfolgreiche E-Business-Lösungen könne man laut Schnell nicht von der Stange bekommen. Vielmehr sei es wichtig, die Lösung an die spezifischen Voraussetzungen im Unternehmen anzupassen, um die Unternehmensziele effektiv zu unterstützen. Mit dem Bedeutungsanstieg ist laut E-Business-Barometer auch eine steigende Nachfrage nach Expertenwissen verbunden. Dieses Jahr wolle jedes dritte Unternehmen zusätzliche IT-Mitarbeiter einstellen, so der Report. Besonders gefragt seien Fachkräfte, die sowohl über IT-Know-how als auch über gute Kenntnisse der Anwenderbranchen wie Automobil- und Maschinenbau verfügen.

Der Umsetzungsstand und die Planung von konkreten E-Business-Anwendungen sind positiv zu bewerten. Dies trifft vor allem auf die Unternehmensbereiche Vertrieb und Marketing, Rechnungswesen und Finanzen sowie Beschaffung zu. Aufgeschlossen sind die Unternehmen auch gegenüber neuen Technologien, die im E-Business zum Einsatz kommen. Dazu zählen verstärkt mobile Lösungen und Web-2.0-Anwendungen. Auf großes Interesse stoßen ferner die Möglichkeiten der RFID-Technologie. Es gelte, so die Studie, zukünftig den konkreten Nutzen verstärkt zu kommunizieren, um die Anwendung auszubauen.